Im Grunde bin ich ja einer von denen, die gerne darauf achten, dass man nicht zu sehr „verenglischt“. So sage ich eigentlich in 99% der Fälle Mobiltelefon, anstatt des Kunstwortes (und im englischsprachigen Raum bitte nicht zu benutzenden „Handy“) – um nur ein Beispiel zu nennen.
Lustig wird der Spaß, wenn man, wie ich, gerne und viele englische Filme schaut. Da rauscht der englische Klangteppich an einem vorbei, man hat sich darauf eingestellt und plötzlich – *zack* – ein deutsches Wort! Huch. Immer wenn ich ein deutsches Wort zum ersten Mal in einem englischen (dazu zählt natürlich auch alles aus Amerika) Text höre, freue ich mich wie ein Schneekönig. Ha! Ihr infiltriert unsere Sprache, das können wir auch! Ätsch.
Bisher sind mir untergekommen (und erinnere ich mich an):
- Bratwurst — das erste Mal gelesen, als ich ins Kinoprogramm schaute und beim Metropolis über den Titel Can I be your Bratwurst, please? stolperte. Hä?
- Kindergarten — ein Klassiker
- Wanderlust
- Gesundheit! — das erste Mal im Trailer zu Bärenbrüder gehört, mittlerweile sehr gängig. Kürzlich hörte ich es auch in der Dokumentation zu Pan’s Labyrinth, als ein Spanier nieste. Dort also auch schon.
- Doppelgänger
- Über — als Vorsilbe, um etwas ganz groooßes zu umschreiben — oft negativ behaftet: Übermensch (Nietzsche; auch im Zusammenhang mit Nazis), Übervampir (Buffy), Überweiß (ein ostdeutsches Waschmittel aus der Serie Friends); gerne auch „uber“ ausgesprochen
- Wunderkind
- Schadenfreude
- Schnapps (ja, mit Doppel-P)
- Wiener — was nicht nur das essbare Würstchen benennt…
- Foosball — interessant: Unser Fußball ist deren Soccer. Unser Kicker (Tischfußball), ist deren Foosball (auch in einer Friends-Folge gesehen: „Wanna play some fossball?“)
- kaput — unser kaputt
- Blitzkrieg — nur vom Hörensagen, noch nie einen Film mit dem Wort drin gesehen
- Oktoberfest — bei den Simpsons
- Kitsch
Bestimmt waren da noch weitere, die mir im Moment nicht einfallen. Eine kleine Liste eingeenglischter deutscher Wörter gibt es bei Wikipedia.
Von wegen „zuviel Filme gucken schadet der Bildung“… *pööh*
Kommentare (2)
„Blitzkrieg, fratsch, kratsch“ – Diktator Adenoid Hynkel in Chaplins The Great Dictator. Zugegeben, nicht ganz treffend, da Hynkel an der zitierten Stelle nicht Englisch spricht, sondern Chaplin-Deutsch. Dafür aber schon 1940.
Es gibt ja auch z.B. den Blitzkrieg Bop von den Ramones…
Worüber man in letzter Zeit in englischsprachigen Blogs häufiger stolpert, ist das Wort Zeitgeist, das es so im Englischen scheinbar gar nicht gibt.