Frisch

Man kennt es aus den Print- und Bewegtbild-Medien. Jedes Jahr steht es vor der Tür. Ein unerwünschter Gast, der sich für einige Wochen in den Redaktionen breit macht: das Sommerloch. Wirklich spannende oder wichtige Dinge passieren nicht — oder werden der hausinternen Politik geopfert. Stattdessen werden „bunte“ Meldungen produziert. Albernes, Lesegeschichten, Boulevardeskes. Auch in den Blogs schleicht sich das Sommerloch (manchmal sogar außerhalb der ‚vorgegeben‘ Jahreszeit) ein.

Hier ein Beispiel für eine Sommerloch-Artikel-Überschrift: Färbt sich der Hamburger Spaß-EB die Haare? Eine an sich völlig überflüssige Frage. Interessiert niemanden. Wer will das schon vergleichen? Mieser Praktikanten-Job. Aber schaut man sich mal den König von Hamburg an, wie er während des Wahlkampfes z.B. durch Rahlstedt tourte und sich feiern ließ und dann Monate später – kurz vorm Sommer-Urlaub – in einem Interview mit dem Senatsblatt ausschaut (s. auch Archiv-Übersicht), dann kann man schon so eine Frage stellen. In der Wahlkampf-Phase fast weiß, jetzt wieder weizenblond?

Wie gesagt: Interessiert niemanden. Und doch kann man daraus eine Meldung schreiben. Wenn sie der hausinternen Politik nicht geopfert wird. 😉

Kommentar (1)

  1. Thomas schrieb:

    Ja, bei so unterschiedlichen Belichtungen kann man auf die besten Verschwörungen kommen. Nur wenn Redakteure von Physik so viel Ahnung haben wie vom glaubhaften schreiben, kann man getrost annehmen das sie einen (Wahnehmungs-)Schatten haben. Dann wundern sie sich noch, dass solche „Neuigkeiten“ kaum noch jemand kaufen möchte, und die Auflagen immer weiter schrumpfen.

    Dienstag, 22. Juli 2008 um 18:53 #