Ist man nicht in seinen mobilen vier Wänden eingekerkert, sondern fährt mit dem Rad durch die Straßen oder bereist sie zu Fuß, dann erlebt man was… Man muss nur die Ohren aufsperren. An Ampeln bekommt man oft mit, wie die *mirfälltkeinwortein* an einem vorbeirauschen, das Fenster auf, den CD-Player oder das Radio tierisch laut aufgedreht. Gäbe es eine statistische Erhebung über die Häufigkeit der dort zu hörenden musikalischen Ergüsse – das BummBumm wäre wohl am häufigsten vertreten. Irgendwas Techno-artiges. Oder etwas, das gerade in den Charts läuft. Dicke BummBumm-Bässe. Mehr hört man nicht.
Auf Platz zwei würde nichts folgen. Oder besser: Platz zwei wäre gaaanz weit hinten. Hier kommt es übrigens auf den Standort an. Befindet man sich z.B. im Herzen Ottensens, kann es passieren, dass einem ein Gejaule und Geheule entgegen weht, alles orientalisch angehaucht.
Dazu: Ich war mal auf einem Stadtteilfest. Dort traten u.a. türkische Folkloregruppen auf. Natürlich wurde gejault. Ich fragte einen türkischen Typen neben mir, was die denn da singen würden? Worauf er nur abfällig meinte: „Ach irgendwas mit Liebe und sie hat ihn verlassen oder umgekehrt. Und wahrscheinlich bringt sich nachher wieder einer um… – Ist immer so in der türkischen Musik.“ Dazu muss man sagen, dass der junge Mann selber, laut eigenen Aussagen, nicht sehr viel türkisch spricht und auch eher Metall hört. (Sehr seltene Kombo!!!)
Doch zurück zur Freiluftbeschallung, der ungewollten: Am meisten wird einem also BummBumm entgegenschallen. Mein Herz geht ja stets auf, wenn dann doch einmal etwas anders zu hören ist. Nicht unbedingt das Gejaule, sondern guter, alter Rock! Wenn da so eine kleine, schäbige Rostlaube neben einem hält und aus dem offenen Fenster z.B. ein AC/DC-Klassiker schrammelt, weiß ich, dass die Welt nicht komplett BummBumm plemm-plemm ist. Die besagte Gruppe ist zwar nicht „meine“ Band, aber immer noch besser als der Rest.
Etwas verwirrend ist es jedoch, wenn man aus dem Wagen neben sich (geschlossenes Fenster, Kombi) ein „Morgen Kinder wird’s was geben…“ trällern hört. Im Juli!
Kommentar (1)
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