Zensur

Ohne Frage: Es darf nicht sein, dass ein Land die Informationen, die in das Land kommen, so offensichtlich lenkt und beschneidet, wie es chin. macht. Informationsfreiheit dient dazu, dass man sich eine Meinung bilden kann. Hierzulande — und in anderen westlichen Ländern, in denen man sich Informations- und Meinungsfreiheit auf die Brust geschrieben hat — haben wir uns schon so sehr daran gewöhnt, dass wir es wieder verlernt haben. Nicht umsonst wirbt ein großes Fischeinwickelblatt in Deutschland damit, dass man sich die Meinung bilden lassen solle… Oder ging der Werbespruch anders? Naja, das Ergebnis ist das, dass sich die Leser Dinge vorkauen lassen und sie ungefragt als Wahrheit abnicken. Es gibt immer noch viel zu viele Menschen, die tatsächlich der Meinung sind, dass das, was man in der Zeitung liest (wenn man überhaupt liest) oder was man im Fernsehen sieht, der Wahrheit entspräche.

Allerdings eine Frage: Bevor ich abschweife, doch noch eine Frage zum Thema Internetzensur in chin. und die Folgen für die Berichterstattung. Wie oben erwähnt, ist es ein Unding, Informationen zu filtern. Aber: Wenn nun ein Schwung Journalisten aus aller Welt nach chin. fährt um Berichterstattung über die Olympischen Spiele zu praktizieren… – Wieso brauchen die Wikipedia-Informationen zur Lage in Tibet? Sieht man etwas zum Thema Internetzensur, dann wird gerne gezeigt, dass eine Suchmaschinen-Anfrage „Free Tibet“ zu einem Serverfehler führt. Okay. Haben wir verstanden, teilweise wurden die Sperren mittlerweile auch aufgehoben. Aber was sucht ein Journalist, der über erzielte Weiten und Höhen sowie Punktstände berichtet, nach „Free Tibet“ oder Amnesty International? Wer nach chin. reist, weiß doch um die Missstände, warum also eine Suche danach? Reicht da nicht eine offene Leitung zum Rausschicken der Daten und Bilder?

Oder geht es nur darum, dass die (vermutlich) gut bezahlten Journalisten da drüben hocken und in der Zwischenzeit keine YouTube-Videos anschauen oder kleine Flashspielchen spielen können? Ihr sollt arbeiten da drüben!

Ansonsten ist eine kritische, nicht an Olympia gebundene Berichterstattung über die Zensur und andere „faule Zustände“ in chin. natürlich wünschens- und klärenswert.

Kommentare (2)

  1. m.fehn schrieb:

    Solche Gedanekn darfst Du nicht haben. Das ist kontra…dings. Du denkst unfreiheitlich und antidemokratisch. Die Chinesen unterdrücken jetzt sogar JOURNALISTEN, verstehst Du? Außerdem übersiehst Du das viele LEID.

    Daneben ist Sommerloch, und Olympia hat noch nicht mal begonnen, worüber sollten sie sich also aufregen?

    Dienstag, 5. August 2008 um 07:10 #
  2. Nils schrieb:

    ‚Tschuldigung… 🙁

    Dienstag, 5. August 2008 um 10:00 #