Beim Jeff Martin-Konzert letzte Woche, da hielt Martin zwischen zwei Liedern inne und erzählte etwas. Ich mag es sehr gerne, wenn der Künstler, den man offensichtlich schätzt – sonst wäre man wohl kaum bei ihm im Konzert – auch zu den Fans spricht. Ein Konzert, bei dem der Künstler nur sein Programm runterspult ist irgendwie schlecht. Da kann man sich auch die CD zuhause anhören.
Also zwischen zwei Liedern hielt er kurz inne und erzählte. Es war eine Einleitung zu einem Lied, wenn ich mich recht erinnere. In seiner Geschichte befand er sich in seinem Hotelzimmer und zappte durch das Fernsehprogramm. Dabei blieb er auf dem „einzigen englischsprachigen Sender in Deutschland“ hängen, der BBC. Gerade von einer Nacht mit ausgedehntem Kiez-Gang aufgewacht, erzählte Martin weiter, las er im Tickertext unter dem bild. dass in seiner Heimat, Kanada, ein riesiges Stück eines Eisbergs abgebrochen sei. — Solche Nachrichten sollten einen immer nachdenklich stimmen, aber während eines Konzerts, in dem man sich gerade noch verdammt gut amüsiert hat, trifft es einen noch einen Tick härter. Was mich an der Sache allerdings am meisten störte: Ich behaupte einmal, dass ich viel Nachrichten über den Tag verteilt lese, aber von dem Eis-Abbruch in der Arktis habe ich am entsprechenden Tag nichts mitbekommen. Kein Thema hierzulande? Weil: viel zu weit weg? Und was interessiert uns Eis in der Arktis? Oder verdampfte das Eis gleich im Sommerloch?