Ende April diesen Jahres schrieb ich über den schlechten Zustand des Kinderspielplatzes bei mir in der Nähe. Heruntergekommen, äußerst unattraktiv und entsprechend schlecht besucht. Bedarf ist vorhanden. Angesichts des desolaten Zustands dieses Spielplatzes war der Gedanke, dass man die Geräte bewusst verkommen lässt, um dort bauen zu können, kein abwegiger.
Doch es geschehen noch Wunder. Vor ein paar Tagen fuhr ich nicht schnell daran vorbei, sondern schlenderte in ein Gespräch vertieft am Platz entlang, als mein Blick etwas Neues erhaschte. Oh mein Gott, die alten Holzgerüste sind weg. Dafür haben die Kinder jetzt ganz viele, ganz tolle Spielgeräte. Naja. Es sind zwei. Die sind nicht aus Holz, sondern aus Edelstahl (o.ä.) und extrem langweilig. Zum einen gibt es ein Kletter-/Schweinebaumel-Stangen-Gerüst und ein Schaukelgerüst, die beide völlig unmotiviert im Sand stehen. Dem Schaukelgerüst fehlen bis heute die Schaukeln.
Soll man sich jetzt darüber freuen? 😮
Märkerweg
Dabei geht es doch auch ganz anders! Kürzlich war ich bei Freunden zu Besuch. Als wir mit der kleinen Tochter einen Spaziergang machten, landeten wir auf dem frisch renovierten Spielplatz Märkerweg. Gelegen in einer kleinen Grünanlage wurde hier ein Paradies für Kinder gebaut. Bei sonnigem Wetter war der Platz entsprechend auch knüppeldicke voll.
Sehr viele, farbenfrohe Geräte für unterschiedliche Altersstufen stehen hier. Alles umzäunt, mit Gittern im Eingangsbereich, damit keine Hunde oder anderen Tiere auf den Platz kommen können, Sitzmöglichkeiten für die Eltern sind vorhanden, sogar an vernünftige Abstellmöglichkeiten für Fahrräder wurde gedacht.
Absolutes Highlight für die etwas älteren Kinder ist die Pumpstation. Über eine Pumpe wird Wasser in eine Art Aquädukt-System geleitet, das sogar noch verstellt werden kann. Große Klasse. Da juckte es sogar mir in den Fingern. Ansonsten viele tolle Klettermöglichkeiten, Häuser, Feuerwehrwagen (von den Kleinsten stark frequentiert), Brücken, Rutschen und noch mehr. So einen tollen Spielplatz habe ich noch nicht gesehen. Gut, ich habe bisher auch nicht solche Orte (in Hamburg) aufsuchen müssen. Im Vergleich zum Märkerweg ist das Metallgestell in der Lisztstraße ganz traurig und erbärmlich. :nene: Man sieht doch am Märkerweg-Beispiel, dass Spielplätze auch nett und spannend gestaltet sein können.
Kommentar (1)
Es hängt eben verdammt viel davon ab, über welchen Schreibtisch ganz Projekt Spielplatz abgewickelt wird bzw. wer hinter diesem Schreibtisch sitzt!
Für die Lisztstraße war offensichtlich jemand mit der Planung betraut, dessen ganze Phantasie in den öden Verwaltungsvorgängen begraben liegt. Ganz nach dem Schema Katalog auf – Spielgerät ausgesucht – bestellt – aufgestellt – fertig.
Mit dem Märkerweg beschäftigte sich jemand, der die Altersklassen der Nutzer berücksichtigte, selbst mal Kind war und ggf. selbst Vater/Mutter ist.
Den Spielplatz in der Lisztstraße könnte man in dem jetzigen Zustand auf mit Asphalt zuschütten….. es würde wahrscheinlich mangels besucher keiner bemerken!
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[…] als das Kinderfest fanden meine Kinder jedoch den Spielplatz. Diesem Kinderspielplatzvergleich habe ich erst kürzlich entnommen, daß sich einige Hamburger Spielplätze in einem katastrophalen […]