Magerfettstufe

Nachdem der Foto-Praktikant Matty Roth mitten im zweiten US-Bürgerkrieg in der Entmilitarisierten Zone (DMZ) abgeschossen wurde, geht es ihm gesundheitlich ziemlich schlecht. Zu seinem Pech wird er auch noch von Anhängern der Freien Staaten (FSA) entführt. Diese zeigen ihm das schier Unglaubliche: sein ehemaliger Chef, der Star-Journalist Viktor Ferguson, lebt noch. Nachdem er mit diesem Wissen wieder in die DMZ geschickt wird, greifen ihn Soldaten der USA auf.

Außerhalb der DMZ hat er es nun nicht mehr mit seinem Sender Liberty News zu tun, sondern mit dem Militär und seinem verhassten Vater, der eine Vertrauensperson sein soll. Matty erzählt, dass Viktor Ferguson noch lebt. Er soll zurück und Kontakt zu den Entführern, der FSA, aufnehmen, um einen Austausch zu erwirken. Schnell bekommt Matty die junge Eve zur Seite gestellt, die ihn mit neuem technischen Equipment ausstattet und ihm den Auftrag gibt, für die US-Armee aus der DMZ zu berichten. Matty will unbedingt zurück in die DMZ.

Dort angekommen, hilft ihm sein chinesischer Nachbar Wilson, sich weiterhin in der Zone zurechtzufinden. Auch macht Matty Bekanntschaft mit Wilsons „Enkelsöhnen“. Matty hat bei der ganzen Sache kein gutes Gefühl. Seit seiner Rückkehr in die DMZ hat er das Gefühl, die Armee hätten ihn verwanzt und er wäre jetzt nur deren Marionette. Er soll Recht behalten.

Matty wird zum Spielball zwischen den beiden Parteien und das Hin und Her fordert im Endeffekt auch ein Opfer … Doch Matty weiß sich zu wehren. Mit Hilfe der freien Journalisten Kelly Connelly von den Independent World News gelingt es ihm, wiederum die beiden großen Mächte auszuspielen und einen Vorteil für die DMZ herauszuholen. Und für sich selbst.

Im vorletzten Heft des Bandes erfahren wir noch die Entstehungsgeschichte von Mattys erstem Kontakt, dem Samariter-Engel Zee. Die Geschichte, wie aus einer Medizinstudentin in einem „heilen Amerika“ eine Sanitäterin in der DMZ wurde. Im letzten Heft lernt der Leser schließlich etwas über die Kultur und die Leute in der DMZ. Sehr beeindruckend gemacht. Das letzte Heft ist keine Geschichte und hat auch keine Sprechblasen. Es ist mehr eine (scheinbar) lose Ansammlung von Skizzen und Notizen, die Matty gemacht hat. Teilweise sind auch ganzseitige Plakate zu sehen. Ungewöhnlich, aber irgendwie sehr ansprechend.

Meinung

Die Geschichte „Body of a Journalist“ ist ein klein wenig kompliziert. Man liest die Geschichte nicht einfach so mal locker runter. Aber das macht Sinn, befindet sich doch der Hauptprotagonist mitten in einer komplizierten, von Intrigen bestimmten Kriegssituation. Beide Seiten, die USA als auch die FSA, spielen mit Matty ein ganz übles Spiel. Das merkt Matty schließlich irgendwann und kann daran nur reifen.

Die Bilder des italienischen Zeichners Riccardo Burchielli sind weiterhin gewaltig, rauh und ausdrucksstark. Genau richtig für die Kriegsszenerie. Die Story aus der Feder von Brian Wood ist anspruchsvoll, mitreißend und am Ende sitzt man kopfschüttelnd vor dem durchgelesenen Band – und will mehr. Auch wenn es die Geschichte erfordert, durch den nicht ganz leichten Einstieg in die Geschichte gibt es einen halben Punkt Abzug. Sonst: Top!