Hamburg hat es – wir wissen es alle – nicht so mit dem Umweltschutz. Nicht umsonst hat der alleinregierende Schwarz-Senat das Umweltamt aufgelöst und in die Behörde für Stadtentwicklung integriert. Meiner Meinung nach Wasser und Öl … Seit einiger Zeit kann man in Hamburg beobachten, dass den Umweltämtlern Stadtentwicklern die Kettensäge erstaunlich locker im Halfter hängt. Schnell ist sie gezogen, schnell sind die Bäume umgelegt. Damit sind sie wirklich flott und freigiebig heutzutage. (Aber nicht nur in Hamburg …)
Jüngste Beispiele für das Abholz-Eldorado Hamburg sind 88 Bäume in Eimsbüttel, 18 in Bergedorf und wie viele Bäume am Isebekkanal geholzt werden weiß ich leider nicht. Die bevorstehende Rodung der Kleingärten in Altona gar nicht zu nennen.
Heute der Schreck in der frühen Abendstunde: Ab morgen werden bei uns in der Straße 64 Pappeln abgeholzt. Das benachbarte Altonaer Krankenhaus, auf dessen Grund die Bäume stehen, informierte alle Anwohner mit Zetteln an den Haustüren. Dort wird erwähnt, dass beim letzten großen Sturm eine Pappel die Krone verloren hatte, woraufhin das Krankenhaus ein Gutachten hat erstellen lassen. Alle Bäume sind – so sagt es das Infoblatt – von Schädlingen befallen. Also kommt morgen die Kettensäge. Es handelt sich hierbei somit um eine Sicherheitsmaßnahme und nicht, wie in anderen Stadtteilen Hamburgs, um Kollateralschäden, weil dort etwas gebaut werden soll (meistens Bürogebäude oder andere Bauten, mit denen einige Wenige dickes Geld machen wollen).
Na gut. Schön ist es trotzdem nicht. Seit ich hier wohne (und natürlich schon davor) stehen diese schlanken, hohen Bäume an der Straße. Im Sommer erfreuen sie mit ihrem Grün und einem beruhigenden Rascheln der Blätter im Wind. Nun sollen alle weg. 🙁
Auf dem Infoblatt steht noch, dass die „Ersatzpflanzungen“ bereits in diesem Jahr anfangen und im Frühjahr 2009 fortgesetzt werden sollen. Okay. Was mich daran immer stört: Ein riesiger Baum produziert weitaus mehr Sauerstoff als ein Jungbaum. Und bis der die Größe erreicht hat, die die Pappeln jetzt haben, vergehen auch noch einmal locker 20 Jahre. So eine Ersatzpflanzung ist also kein echter Ersatz.
Und wenn ich mir es recht überlege, stört mich auch, dass das Krankenhaus erst kürzlich hinter den Bäumen bereits aufgeräumt und die Büsche und Brombeeren entfernt hat. Jetzt die Bäume? *hmmm*
Nicht das schönste bild. aber schnell noch einmal im Regen raus und ein Abschiedsfoto gemacht. 🙁