Das brauchten wir

Neueröffnung

Soso, nun ist es da, das neue Einkaufsdingens am Altonaer Bahnhof. Man konnte ja schon die Tage vorher sehen, was dort jetzt alles eingezogen ist. Wahnsinnig spannend…

Dort, wo einst das wunderschöne Bismarckbad stand, das Bad, gegen dessen Abriss sich eine eindeutige Mehrheit der Altonaer ausgesprochen hatte, dort steht nun ein neuer Konsumklotz. Heute war Eröffnung, die Menschen strömten, als gäbe es alles umsonst. Oder als gäbe es die nächsten zwei Jahre nichts mehr. Kann man sich aussuchen. Ist das eigentlich jetzt das Mercado II, oder hat das keinen Namen?

Was haben wir denn nun in diesem Kasten, für den das Bismarckbad abgerissen wurde? Was bringt uns das Teil? Klamottenläden! Ja, man möchte es gar nicht glauben, aber neben einem Elektronikladen und einem Bio-Einkaufsladen sind vier neue Klamottenläden hinzugekommen. Weil die 13 Bekleidungsläden im benachbarten Mercado nicht ausreichten. Wirklich? Brauchten wir an der Stelle echt Mode-Läden?

Was der Elektronikladen dort zu suchen hat, wo wir doch im Mercado und im Altonaer Bahnhof schon Elektronik-Großmärkte haben — ich weiß es nicht. Wobei der neue Laden schon etwas anders ist, hat er doch (ich war nicht drin, aber sein großer Bruder in der Hamburger Straße Wandsbek hat das) hauptsächlich spezielle Elektronikware. Was kauft sich Otto Normalverbraucher ein Voltmessgerät? Kann aber auch sein, dass in dieser Filiale das Sortiment auf Herrn und Frau Normalverbraucher abgestimmt ist. Dann stünde der in direkter Konkurrenz zu den zuvor genannten Elektronik-Großläden (nicht miteinander verwandt, aber doch beide zwei Ms im Namen).

Und schließlich die Fast-Food-Kette. Eigentlich ganz rührend. Nachdem das Bismarckbad verloren war, durfte die Burgerbude noch einige Zeit im Anbau bleiben. Als dann der Vertrag abgelaufen war, zogen sie auf die andere „Straßenseite“, knapp 30 Meter quer rüber in ein Haus, über einem chinesischen Schnellrestaurant. Nun sind sie wieder genau an der Stelle, wo sie früher waren. An der Ecke Ottenser Hauptstraße/Hahnenkamp. Gleich sichtbar, wenn man aus dem Bahnhof herauskommt.

Auch wenn ich von Burgerbuden nichts halte: irgendwie hat das etwas Sentimentales an sich… — Aber dafür hätte das Bad wirklich nicht abgerissen werden müssen. 🙁

Mal ehrlich: Brauchten wir das Einkaufsdingens nun wirklich? :nene: Und wieso war in Sichtweite vom neuen Einkaufsteil ein Mannschaftswagen der Polizei platziert?

[Nachtrag: Fiel mir eben noch ein. Gestern, einen Tag vor der Eröffnung also, ging ich dort entlang, als mir zwei Mädchen entgegen kamen, die zu dem Einkaufsdingens hinüberschauten. Man sah schon, welche Läden dort aufmachen würden und die Eine meinte in einem enttäuschten Tonfall zu ihrer Freundin: „Dann gibt es ja gar keinen Grund mehr, in die Stadt zu fahren!“ — Und dabei haben sie doch in der Innenstadt s.o. viele Klamottenläden, die alle Kunden brauchen. Jetzt fallen also die Ottensener Kunden weg!? *tsts*]

Kommentar (1)

  1. funkygog schrieb:

    Das Mercado I war schon ein Geniestreich und hat Altona aufgewertet, das Mercado II braucht aber keiner. Die Architektur reißt mich auch nicht vom Hocker.

    Donnerstag, 23. Oktober 2008 um 23:57 #