Heute war Post im Briefkasten – von der Post. Ein Faltprospekt in Form einer Briefmarke. Haptisch interessant. Innen wird dafür geworben, dass man sich seine Briefmarken auch via Internet bestellen kann. Bezahlt wird online und dann druckt man sich seine Briefmarken selber aus. Die Post spart Papier, der Kunde kann sich zu jeder Tageszeit Briefmarken ausdrucken und beide sind glücklich. Nichts dagegen zu sagen.
Außerdem ist der Hinweis in dem Faltblatt enthalten, dass man sich seine „Briefmarken“ auch per Mobiltelefon bestellen kann. Hö? Man sendet eine SMS mit einem Codewort („Karte“ oder „Brief“) an eine Nummer, bekommt eine 12-stellige Ziffer per SMS zurück geschickt und kann nun diese in Vierer-Blöcken in drei Zeilen auf das zu verschickende Objekt schreiben (s. Klick auf das Bild oben).
Im Prinzip nett. Aber: Wie verzweifelt muss man sein, um das zu machen? Wer hat schon einmal den unglaublichen Drang gehabt, mitten in der Nacht, mitten in der Pampa einen Brief oder eine Postkarte verschicken zu müssen? Ich noch nie. Verzweifelt muss man aber sein — bei den Preisen! Normalerweise kostet ein Standardbrief 0,55 Euro, eine Postkarte 0,45 Euro. Kauft man per Mobiltelefon ein Wertzeichen, wird das richtig teuer:
Standardbrief national 95 ct, Postkarte national 85 ct, inkl MwSt., zzgl. Kosten für SMS/Anruf gemäß Mobile Provider (…)
Das macht 1,04 Euro (ungefähr, SMS ca. 19 ct) für eine Postkarte! Noch ganz jeck? Dann doch lieber schnell angerufen. Zumal: Wenn man wirklich so verzweifelt ist, seine Postkarte mitten in der Nacht, mitten in der Pampa frankieren zu müssen — dann muss man noch einen Briefkasten finden! Und die nächste Leerung ist eh erst am nächsten Tag um 16h. Der Zeitvorteil also irgendwie futsch. 😉