Kostenexplosionsprestigemonster

Die Elbdisharmonie. Der Hamburger auf der Straße möchte sie am liebsten sofort einmotten und begraben. Immerhin steigen die Kosten für das Beust-Denkmal fast stündlich, Otto-Normalverdiener kann sie sich später sowieso nicht leisten und warum der Schweige-Bürgermeister das Teil für sich haben möchte, während die soziale Schere in der Hansestadt immer weiter und weiter geöffnet wird — das kann sich Herr Normalverdiener nicht erklären.

Deutschlands größtes Fischeinwickelblatt wusste die Pendler am Mittwochmorgen im typischen Druckerschwärze-Überfluss mit mindestens 120 Millionen Mehrkosten zu „beruhigen“. Na kommt schon. 120 Millionen. Peanuts sage ich nur! Portokasse! Mit Links! Ach ne, mit denen ja nicht …

Das Senatsblatt wusste es genauer und brachte dem Hamburger Michel von der Straße die Klarheit: 137 Millionen Euro Mehrkosten. Das ist dann aber auch echt sicher. Weil Klarheit und so. Am Abend hieß es dann, dass auf die Hamburger Steuermelkkühe 209 Millionen Euro Mehrkosten für die Elbdisharmonie zukommen werden.

Innerhalb eines Tages schnellten die Zusatzkosten für das Prestige-Objekt um ca. 89 Millionen in die Höhe. Holla! Wann läuten wir die nächste, lustige Preiserhöhungsrunde ein? Der oben erwähnte Hamburger auf der Straße glaubt nämlich keineswegs daran, dass die Zahl „209“ wirklich das letzte Wort ist. Auch 2012 als Eröffnungstermin dürfte damit u.U. noch nicht gefixt sein.

2012 … – was war da noch einmal? Ach ja: Weltuntergang am 21. Dezember. Schon im Kalender notiert. Selbst wenn die Schönen dieser Stadt die Elbdisharmonie wie angekündigt im Mai 2012 eröffnen könnten – lange werden die Elbphilharmoniker dann ja nicht darin spielen. Und dafür müssen die Steuermelkkühe 323 Millionen Euro hinlegen. Suuuper Idee …

Kommentar (1)

  1. Inga schrieb:

    Nichts läßt einen die Hoffnunglosigkeit schneller vergessen, als Musik. Wenn auch nur für eine gewisse Zeit.

    Freitag, 28. November 2008 um 09:03 #