In der Mopo steht ein Bericht über den Bau eines Nobel-Hochhauses mitten in Ottensen. An der Arnoldstraße 6 soll dieses Ungetüm entstehen. In dem Artikel sind Meinungen von betagteren Anwohnern zu lesen. Die Kommentare zum Artikel sind eher gen „Geht gar nicht“ tendierend. Hier noch ein Kommentar von mir: Geht gar nicht!
Nicht nur die Höhe des Gebäudes ist inakzeptabel – wobei angekündigt wurde, dass diese eventuell niedriger ausfallen dürfte. Auch der Stil ist so dermaßen blah. Der Makler preist den Neubau als „zeitlose Schönheit“ an, der die „perfekte Balance zwischen nüchterner Elegance und puristischer Gradlinigkeit“ darstellt. Naja. Ich sage, das sieht eher aus wie in der Schickimicki-Hafencity. Langweilig! Glatt, weiß, langweilig, mit einer *uhhh* ganz aufregenden – für die Bauten in der Hafencity typischen – Verschiebung einer oder zwei Etagen, um dem Ganzen noch ein bisschen Eintönigkeit zu nehmen. Sieht man mittlerweile überall in Hamburg. Das nennen die „zeitlose Schönheit“? Es ist sterbenslangweilig und einfallslos!
Nebenbei wird das Gebäude – natürlich – seinen Teil zur schleichenden Gentrifizierung Ottensens beitragen. Die Preise: eher höhere Kategorie … Ganz wie im Vorbild Hafencity.
Selbst wenn der Bau niedriger ausfallen würde, er passt immer noch nicht in diese Gegend. Ein Fremdkörper wie aus dem Bilderbuch. Okay, wenn der Plan ist, langsam aber stetig alle Häuser dort peu à peu abzureißen und durch solche Yuppi-Buden zu ersetzen, dann fiele es irgendwann nicht mehr auf.
Derzeit sind aber in der unmittelbaren Gegend noch (!) völlig andere Häuser anzutreffen. Direkt neben dem zu bebauenden Platz, und auch dahinter in der Straße „Am Pflug“, finden sich kleine eingeschossige Häuser. Wie man dem Bericht entnehmen kann, sollen auch einige umliegende Häuser unter Denkmalschutz stehen. Aber das interessiert ja eh niemanden. Wenn Bedarf angemeldet wird, kann man den auch schon mal …
Schaut man auf die Seite des Projekts, sieht man tolle Entwürfe, die neben dem Hochhaus auch noch weiterführende, niedrigere Gebäude beinhalten. Ich frage mich nur, wo die sich hin ausbreiten wollen? Fallen die niedrigen Gebäude der Abrissbirne zum Opfer? Ganz ersichtlich ist das nicht. Aber offensichtlich wird einiges platt gemacht.
Manchmal fragt man sich schon, wer wo wie die Hand aufhält, damit solche Projekte abgesegnet werden. :nene:
Kommentar (1)
Ähm, Moment. Der Mopo-Artikel ist halbinformierte Stimmungsmache. Er verschweigt: An diesem Ort sind ZWEI Neubauprojekte geplant, die BEIDE jeweils einen Turm bauen werden.
An dieser Stelle stehen heute ein Parkplatz (?) und ein Bunker. Der Bunker wird abgerissen, an dessen Stelle baut der Altonaer Spar- und Bauverein einen Turm praktisch gleicher Höhe.
Die Wohnungen des Altoba-Projekts sind bereits vollständig verkauft, kaufen durften nur junge Familien, die in das Raster eines speziellen Fragebogens passen mussten.
NEBEN dem Ex-Bunker-dann-Altoba-Turm wird der Turm von arnoldstrasse6.de erbaut werden, der praktisch gleich hoch sein wird.
(Das Bild aus der ersten PDF-Seite bitte neben die Bilder von arnoldstrasse6.de stellen und vergleichen.)