Großraumbüros sind die Geißeln der Moderne. Sie sind laut, tausend Kehlen schreien, wenn man einmal das Fenster aufmacht — weil besagte tausend Kehlen irgendwann … müffeln. Doch mit das Schlimmste ist das Getratsche.
Da fingen erst zwei Kolleginnen an — den Anfang der Konversation habe ich nicht mitbekommen, der ging noch relativ leise über die Bühne —, über irgendwelche Damen in irgendwelchen Trash-TV-Sendungen zu sprechen. Und mit wem die wohl alles schlafen würden. Langsam füllten sich meine Ohren mit Blut, gepaart mit einem leichten Klingeln im Innenohr. Schnell fing das Gespräch Feuer und fraß sich immer größer, lauter, hitziger. Es fielen Namen von Modells, die gerüchtweise mit irgendwelchen F1-Rennstall-Inhabern geschlafen haben sollen, woraus dann angeblich irgendwelche Kinder entstanden sind. Noch eine und eine vierte Kollegin stimmte in die Vermutungs- und Klatsch-Runde ein. Doch, der Flavio B. sei der Vater vom Kinder des Supermodells Heidi K. — ganz bestimmt …
Als letzten Rettungsanker warf ich meine männliche Nerdigkeit ins Spiel: „Nein, der Herr Flavio B. ist eigentlich Darth Vader und somit der Vater von Luke Skywalker!“ meinte ich trocken.
Und die Unterhaltung war vorbei! Auf einmal. Schluss. Ich habe ein Wunder vollbracht! Dank der dunklen Macht! Wahnsinn … 🙂
Kommentar (1)
Das Getratsche war nur scheinbar beendet. Das ging bei der erstbesten Gelegenheit an anderem Ort nämlich weiter.
Und mit welchem Thema?
„Weißt du, also, dieser merkwürdige Kollege da.
Ach der, der vorhin wieder so einen seltsamen Spruch …
Ja der, also der kommt mir ja schon seit Monaten … …“