Morgen, liebe Autofahrer, wird’s was geben: den neuen Bußgeldkatalog. Und Einig-Autoland heult auf. Das ist der „strengste Bußgeldkatalog aller Zeiten“, schreibt die Presse und schüttelt wieder einmal die Faust gen Regierung. Der kleine Mann auf der Straße stimmt natürlich fröhlich ein: alles Abzocke! Diese #@%§& Politiker wollen uns doch alle nur ans Portemonnaie. Unmöglich! Auto-Deutschland verliert seinen Status als Bußgeld-Paradies. Schweinerei. Wir sind das Volk. Wir wollen Freiheit!
Drogen oder Alkohol am Steuer kosten künftig schon beim ersten Vergehen 500 (statt bisher 250) Euro. Wer außerorts mit mehr als 51 Kilometer pro Stunde erwischt wird, muss laut ACE 240 (statt 150) Euro zahlen, bei mehr als 61 km/h sogar 440 (statt 275) Euro. Das nur um einige Zahlen zu nennen.
Buuh-hu! Leute, das ist keine Abzocke, wenn man sich an die Regeln hält! Es gibt so ein kleines Papier — bestimmt schon mal was von gehört —, das nennt sich Straßenverkehrsordnung. Da stehen ganz viele Dinge drin, wie man sicher im Straßenverkehr durchkommt. Würde es das nicht geben und würde jeder nach Gutdünken walten, das gäbe ein heilloses Chaos! Also: Wenn da steht, dass in einer geschlossenen Ortschaft 50 km/h angesagt sind, dann heißt das nicht pro Reifen! Auch nicht pro Achse. Haltet Euch einfach an die Regeln, dann werdet Ihr auch nicht geblitzt, also kann Euch auch niemand zur Kasse bitten. So einfach ist das. (Okay, bei einigen Dingen kann man auch gerne noch einmal nachfragen …)
Ich darf an dieser Stelle noch einmal §1 der StVO zitieren — den Ihr alle kennen solltet; es sei denn, ihr habt Euren Führerschein auf dem Jahrmarkt geschossen:
1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
(2) Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, daß kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.
Und dieses „Nicht-gefährden“ erzielt man u.a. dadurch, dass man nicht alkoholisiert mit dem Auto fährt, nicht in der 30-Zone mit 70 km/h an der Schule vorbeirast, nicht im Straßenverkehr drängelt oder nicht seinen Wagen im Parkverbot abstellt, nur um mal „schnell“ zum Einkaufen zu gehen. Es könnte so einfach sein.
Aber Meckern ist bekanntlich auch so schön einfach …
[Nachtrag: Es sind nicht nur die Autofahrer, die Armen, die eines auf den Deckel bekommen. Auch Fahrradfahrer können sich – natürlich, sind ja Verkehrsteilnehmer – verkehrswidrig verhalten. Und wer das macht — muss zahlen! Wobei ich hier erwähnenswert finde: Mit dem Handy telefonieren: 25 €, ohne Licht fahren: 10-25 €.]
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[…] Nils sieht das ganz richtig: Es gibt die Regeln der Straßenverkehrsordnung, und für Verstöße dagegen gibt es Sanktionen in Form von Verwarnungs- und Bußgeldern. Nebst gegebenenfalls Punkten und Fahrverbot. […]