Sparen ist immer gut. Zumal, wenn man auf Teufel komm raus nicht damit umgehen kann; wenn jeder sieht, dass man das Geld mit offenen Armen zum Fenster rauswirft. Der Senat hat es schon unzählige Male unter Beweis gestellt, dass ihm das Geld nur so durch die Finger rinnt und er kein Gespür dafür hat. Von daher ist es also sehr löblich, wenn man Geld spart.
Es ist nicht löblich, wenn man einmal überlegt, wer wieso spart. Wobei sie es im Grunde schon geschickt gemacht haben. Ein Hoch auf all die Kompetenz-Umverteilungen und Ressortneuzuteilungen. Damit kann man schön Unsinn machen, Projekte im Wirrwarr untergehen lassen. So mutet es zumindest an — ob’s auch wirklich an dem ist, will ich nicht behaupten.
Hört man den Namen Karin von Welck, denkt man spontan an solche Grausamkeiten wie die Elbdisharmonie. Nichts gegen Kultur, aber das Ding … Naja. Die „parteilose“ Politikerin ist Senatorin für das Ressort Kultur. Daher der Gedankengang. — Sie ist aber auch Senatorin für Sport und Senatorin für Medien. Wenn man aber lieber „einen auf Kunst“ macht, dann sind einem diese bösen Computer und das Internet und alles, was damit zu tun hat, irgendwie unheimlich. Das fasst man lieber nicht mit der Kneifzange an. Wir wissen ja auch, dass z.B. im Internet an jeder Ecke Bösewichte lauern, die Hamburgs Politiker „abzocken“.
Die Kultur-Senatorin hat nun die Zuschüsse für den Hamburg-Stand auf der Cebit gestrichen. Ist ja auch keine Kultur. Vielleicht werden die 400 000 Euro auch nur zum Flicken von anderen Löchern gebraucht. Wer weiß das schon?
Die Entscheidung an dieser Stelle zu sparen ist jedoch sehr fragwürdig. Der Stand diente dazu, dass sich die eher kleinen IT-Betriebe der Region zu einem angemessenen Preis einem breiten Publikum präsentieren konnten. Jetzt nicht mehr.
Szenario: Die Kleinen machen keine Geschäfte mehr, müssen schließen, die Arbeitslosenzahl steigt, Hamburg geht noch bankrotter und schließlich explodiert es, um dann von der Elbe überflutet zu werden. Okay, etwas überspitzt.
Aber förderlich ist die Aktion für die Hamburger IT-Branche jedenfalls nicht. Böse Computer-Fredies … Ja wenn die schön aussehen würden und Fantastillionen von Touristen anziehen würden, dann hätte man die 400 000 vielleicht noch locker machen können. Aber so …? Vielleicht sollte man Hamburgs Computer-Firmen alle „blau illuminieren“? Das zieht immer in Hamburg.