Im ewigen Kampf zwischen Hamburg dem Rest der Welt — hier Bonner — kamen lokale Sprachvarianten auf den Tisch. Den genauen Zusammenhang weiß ich nicht mehr, jedenfalls brachte ich das Wort „unterduckern“ ins Spiel. Große Augen bei meinem Gegenüber. Das würde ich mir doch ausdenken. Das sei kein Wort.
Ich versicherte dem Gesprächspartner, dass es das Wort sehr wohl gebe. Hier oben im Norden wird es benutzt, wenn man etwas unter Wasser taucht. Eben unterduckern. (Selbst die Rechtschreibprüfung von Firefox kennt das Wort nicht …)
Bonner scheinen eine Vorliebe dafür zu haben, Hamburger zu beleidigen. Oder auch nur dieser eine Bonner. Unterduckern sei ein hinterwäldlerisches, bestimmt nur in meiner Familie benutztes Wort. Niemand sonst würde es kennen. Zum Beweis wurde ein Rheinländer gefragt, ob der das Wort kennte? Und, oh Wunder, auch der wusste mit dem Wort nichts anzufangen. „Wie auch, das ist ein norddeutscher Begriff!“, erwiderte ich gereizt.
Fragt man die Welteroberungs- und Überwachungsmaschine Google, bietet die einem zwar auch erst einmal eine Unterzuckerung an, in der Annahme, man habe sich vertippt. Doch zum Glück bin ich nicht allein. Das Wort gibt es und es wird auch fröhlich gebraucht.
Das nächste Mal, wenn ich den Kollegen sehe — und ein See in der Nähe ist — werde ich ihm zeigen, wie das geht, das Unterduckern.
Hinterwäldlerischer Familiendialekt … *pfff*
Nachtrag: Mit Bezug auf den Kommentar von Gerhard und einen Hinweis per eMail — es müsste wohl eher unterdukern heißen. Kein C. Danke dafür!
Kommentare (2)
im münsterland würde man „jmd. döppen“. nur zur ergänzung.
Duken (platt für „tauchen“) + Dalbe (niederl. für „Pfahl“) = Dukdalbe / Duckdalbe…
Achnee, gesucht war ja nur duckern. Ergibt analog: untertauchen. Easy. =D