In Hamburgs Innenstadt, die Spitalerstraße, noble Läden links und rechts. Die Straße ist voll, überall Menschen, Einkäufe, Essen in den Händen. Es wäre nicht die Innenstadt, würden nicht an vielen Ecken Menschen um Geld bitten, Menschen, die keine Bleibe haben, keinen Job. Auch wenn sie den Oberen nicht ins Bild passen und sie diese Menschen gerne einfach wegwischen würden, wie einen verschütteten Kaffee, bevor er Flecken hinterlässt — diese Menschen sind da.
Zwei junge Frauen kommen mir entgegen. Zwischen zwei Läden ein Eingang zu einem Geschäftshaus. Eine dunkle Ecke in der Reihe schöner Läden. In dieser Nische kann man aus meiner Richtung einen aufgerollten Schlafsack und andere Dinge erkennen. Kein Mensch, der zu der abgelegten Habe gehört. Da zeigt die eine Frau lachend auf die Dinge des täglichen Lebens, die ein Mensch dort kurz alleine gelassen hat – und sagt zu ihrer Freundin mit einem Strahlen in den Augen, als ob sie den besten Witz der Welt erzählen würde:
Oh, guck‘ mal, der hat da seinen ganzen Hausstand hingetan.
Ich frage mich nur, was daran lustig sein soll? Dieser Mensch wird bestimmt nicht jeden Morgen aufwachen und sich einen Ast darüber lachen, dass er obdachlos ist.