Bei Verpackungen zweimal hinschauen

ein Tetrapak mit fast einem Liter MilchDie gesetzlich vorgeschriebenen Mengenvorgaben sind weggefallen. Jetzt lohnt es sich doppelt, einen genauen Blick auf das zu kaufende Produkt zu werfen.

Das Verfallsdatum ist dabei noch der kleinste Unsicherheitsfaktor. Unter anderem sind Getränke nicht mehr an die bekannten Abpackungen gebunden. Ein Liter Milch? Muss nicht unbedingt ein Liter sein. Das können in Zukunft auch 0,95 Liter sein — zum selben Preis. Versteht sich.

Gerade beim Thema Milch geht der zweite Blick auf den Frischezustand. Hat man wirklich frische Milch vor sich (die im Kühlschrank um die vier Tage haltbar ist), oder hält man frische Milch in der Hand, die auf wunderbare Weise 24 Tage haltbar ist? Denn auch die darf sich Frischmilch schimpfen. Aber mal ehrlich: Wenn man etwas mit der Milch gemacht hat, damit sie 20 Tage länger haltbar ist, dann ist sie doch nicht mehr frisch!?

Also Augen auf beim Einkauf: Vielleicht hat man irgendwann einen fast Liter fast frischer Milch in der Hand.

Obwohl Branchenkenner damit rechnen, dass die Mogelei nicht in der nächsten Zeit umgesetzt wird. Jedenfalls nicht von namenhaften Produzenten. Der Kunde sei angeblich sensibilisiert und achte nun genau auf den tatsächlichen Inhalt seines Getränks, seiner Chipstüte oder-was-weiß-ich. Wer als Erster ausbricht und auf den Mogelzug aufspringt, dürfte mit negativen Schlagzeilen rechnen.

Sagen die Branchenkenner. Lasst einfach ein halbes oder ein fast ganzes Jahr ins Land gehen, dann achtet da auch keiner mehr drauf. Das Gewundere geht erst los, wenn man seine Milchpackung schneller leer getrunken hat als früher. Einfach nicht auf den Busch klopfen, dann passt das schon und keine Wut kommt auf …

Kommentar (1)

  1. Boris schrieb:

    Im Grunde wissen die Hersteller schon jetzt, dass sie uns bei den Füllmengen nebst Preiserhöhungen bescheißen wollen – und werden. Sie überlegen nur noch, ab wann wir Konsumenten es entweder nicht mehr bemerken oder es gleichgültig hinnehmen werden.

    Zumindest bei Milch sehe ich mich nicht in Gefahr, bloß „Frischmilch“ genannte und EU-verklausulierte H-Milch zu kaufen. Ich schöpfe spätestens Verdacht, wenn auf der Milchpackung ein Haltbarkeitsdatum drauf steht, dass länger als 3 bis 4 Tage in der Zukunft liegt.

    Bei allen anderen Produkten, egal von welchem Hersteller, sollte doch ein (unzweifelhaft sinnvoller) Generalverdacht ausreichen, um die Augen für Preistricksereien mittels Verpackungs- und Mengenangaben offen zu halten.

    Sonntag, 12. April 2009 um 16:20 #