Magerfettstufe

Durch Zufall stieß ich auf diese Gruppe. Der Name kam mir bekannt vor, es brauchte aber ein wenig, bis es Klick machte. Justus Jonas — klar, der erste Detektiv der drei Fragezeichen — im englischen Original. Daher die Verzögerung. Wer ist die Band? Was machen die für Musik?

2002 gegründet, unzählige Live-Auftritte und zwei CDs später, wird die nunmehr dritte CD der Jungs aus der Eifel präsentiert. Vermutlich haben Justus Jonas den Vergleich mittlerweile satt, aber er drängt sich einem beim Hören doch auf. Da ist eine gewisse Ähnlichkeit zur Hamburger Band Kettcar. Das hört man auf Holiday in Catatonia z.B. im vierten Lied Eine Landjugend.

Neben den intelligenten Texten und dem „Kettcar“-Flair sind jedoch auch Lieder enthalten, die laut, schrammelig und punk-artig sind. Hier fühlt man sich z.B. an die niedersächsische Band Schrottgrenze erinnert. Das erste Lied auf der CD, Das Zu Wissen, ist so ein Vertreter. Ein Lied über Angst an sich, das sehr laut daherkommt.

Während man sich in die schnelleren Stücke erst einmal hineinhören muss, fällt der Zugang zu den ruhigen Stücken ganz leicht. Das Beziehungslied Nordpol / Südpol (im Duett mit Jana Pallaske), ist sehr schön, ebenso das wunderbar melancholische Und dann warten. Bei beiden Liedern kommt die warme, runde Stimme von Sänger Nicholas Müller sehr gut zur Geltung. Dass Müller auch anders kann, beweist er im zornigen Du und Jörg Heider.

Die CD — und die Band — dürfte all denen gefallen, die die oben angesprochenen Bands Kettcar und Schrottgrenze mögen und auf gute Texte stehen. Wie erwähnt, ist Holiday in Catatonia sowohl ruhig, als auch laut. Es ist für jeden etwas dabei.

Oh, doch noch einen Bogen nach Hamburg. Ja, die Jungs kommen aus dem fiesesten Südwesten Deutschlands, aber ihr Label Mathildas und Titus Tonträger (das wiederum in der Hand von Gitarrist Sascha Eigner ist), hat seine Wurzel in Hamburg. Sie kommen alle zu uns … 🙂 — So tritt das Quartett übrigens auch beim Reeperbahn Festival Ende September auf.