Uh, ich bin gar angetan! Zuerst dachte ich ja, ich dürfe nicht zur Europawahl gehen. Immerhin war ich einer der Wenigen, die keinen Wahlberechtigungsschein zur Europawahl erhalten haben. Doch das hat sich geändert.
Drei Tage vor der Wahl habe ich mich mal auf die Suche gemacht. Zuerst musste geklärt werden, an wen man sich wenden soll, wenn keine Wahlunterlagen eingetrudelt sind. Als ich das herausgefunden hatte, gab es eine kleine Mail an das Bezirksamt Altona. Eigentlich hatte ich nicht damit gerechnet, dass dort jemand sitzt und/oder sich verantwortlich fühlt. Doch es hat nicht lange gedauert und ich erhielt eine Mail zurück, in der angekündigt wurde, man würde mir meine Unterlagen zusenden. Mit dem Hinweis, dass, falls die Unterlagen nicht bis Sonntag eingetrudelt wären, ich auch mit dem Personlausweis bewaffnet zu meinem Wahllokal (das mir netterweise ebenfalls mitgeteilt wurde) hingehen könne.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass es selbst einem erfahrenen Internet-Benutzer einige Zeit gekostet hat, bis er endlich zur gewünschten Information gelangt ist. Das war nicht leicht, liebe Leute!
Die Unterlagen sind jedenfalls heute eingetroffen. Danke dafür.
Übrigens fragte ich im Bekanntenkreis nach, ob ich der Einzige ohne Wahlbescheid wäre. Wie es aussieht, war ich das. Ja. Wie es außerdem ausschaut, geht kaum einer zur Europawahl. Es wurde sogar erwähnt, dass die Unterlagen zwar angekommen, dann aber im Papierkorb gelandet wären.
Also liebe PR-Organe, liebe Parteien, liebe Medien: erklärt noch einmal, warum man zur Europawahl gehen soll. Ist nicht bei jedem Bürger angekommen — und wenn doch, dann bei den falschen …