Dass eine Regierung mal eben die „Berichterstattung“ (wenn zivile Personen twittern oder bloggen ist das noch nicht unbedingt Berichterstattung) in einem Land unterbinden, indem das Handynetzwerk abgeschaltet wird und Internetportale gesperrt werden — das ist schon ein Hammer. So ganz sauber kann es dann doch wohl nicht im eigenen Stall sein, wenn man verhindert, dass Bürger nach außen rufen.
Dennoch bleibt das Internet ein wichtiges Kommunikationsmittel. Die teilweise Blockierung von gewissen Seiten müsste auch für deutsche Politiker eine wahre Freude sein. Endlich keine gemeinen Blogger, die immer so fies sind und auf Internetsperren und ähnliche „guten Dinge“ schimpfen könnten. Das wäre ein Traum. Dabei dürfen wir nie vergessen: Unsere Politiker haben uns alle nur lieb.
Die Kommunikation übers Internet ist dem Staat aus Vorderasien offensichtlich unangenehm. Vermutlich werden gerade fröhlich Twitter-Accounts von „subversiven Elementen“ gesucht, damit man diese besser verfolgen kann. Und diesmal ist nicht das Followen von Twitterern gemeint, sondern das Vor-der-Tür-stehen-und-sie-eintreten.
Da kommt diese Idee ganz scharmant daher. Ob es etwas bewirkt? Keine Ahnung. Aber wenn es die Arbeit der Regierung erschwert, ist es sinnvoll.
… wobei: Ist das wirklich sinnvoll? Wenn Iran nur ein wenig von Deutschland hat, dann wissen wir, dass ein Protest im Internet nichts bewirkt.
Übrigens: Twitter-kritischer Beitrag. Muss auch sein. 😛
Kommentar (1)
Gerade jetzt benötigen die Iraner unsere Online-Unterstützung. Langsam fängt das Regime wieder an ihre Drohkulisse aufzubauen. Unsere persischen Freunde im Iran befürchten wegen ihren Engagement auf Facebook und co mit Repressionen. Darum macht es Sinn sein Twiiter als auch Facebook Profil auf Iran/Teheran umzustellen um die Revolutionswächter zu verwirren.
Es gibt auch noch andere Möglichkeiten der Hilfe! Bei Interesse daran einfach mal bei mir im Blog vorbei schauen 😉
Grüße aus Kreuzberg – äh Teheran, pEtEr