Es gab mal einen Tag, da flog ich mit dem Flugzeug über Hamburg und dachte noch „Wow, ist das grün hier!“. Dieser Tag ist lange, lange her. Hamburg ist jetzt grün regiert, das bedeutet aber noch lange nicht, dass Hamburg auch weiterhin grün bleibt — so naturtechnisch.
Erst wird ein Kohlekraftwerk genehmigt. Eine 180°-Wende für die Hamburger GAL. Aber wenn man Macht haben will, muss man über Leichen gehen. Oder welche produzieren. Jüngste Opfer: 377 Bäume in Altona.
Damit der Umweltsau-Konzern V. aus S. seine Fernwärme an die immer weniger werdenden Hamburger Kunden liefern kann, müssen Rohre vom Kohlekraftwerk aus gelegt werden. Da man in Hamburg bekanntlich eine Menge auf den Automobilverkehr hält (autofreie Sonntage sind nur ein Feigenblatt), aber — auch mit Grünen an der Spitze — wenig von der Umwelt, werden die Rohre nicht unter einer Straße durchgeführt, sondern querfeldein durch Grünanlagen. Dafür müssen dann eben Bäume dran glauben. Egal.
Man will 1191 neue, kleine Bäumchen pflanzen. Wird versichert. Sicher. Aber wie sicher ist das wirklich? Wer kontrolliert schon, ob die 880.000 Euro, die von V. an die Umweltbehörde überwiesen werden, auch wirklich dafür Verwendung finden? Wir wissen doch alle, wie marode die Kassen sind …
Und dann haben wir natürlich an diesem Wochenende noch die nervigen Harley Days im Volkspark. Knatternde Auspuffe schleudern ihren CO2-Müll in einen Park (den man auch liebend gerne roden würde).
Hamburg und grün? Das war mal …