Die ZEIT hat einen netten Beitrag zum Thema Angst in der Bevölkerung und das Schüren selbiger durch die Medien und die Politik. Es geht um den Überwachungswahn unseres bürgerlichen Lebens. Ständig unter Beobachtung, nur um uns — angeblich — zu schützen. Wie weit geht die Überwachung? Sie soll dazu dienen, uns vor Leid zu bewahren, „böse Dinge“ zu eliminieren. Aber wo ist Schluss mit dem Ausmerzen? Nach dem Terrorismus? Nach dem organisierten Verbrechen? Nach dem Verkehrssünder? Oder erst nach dem Müll-in-die-Gegend-Werfer? Welchen Sinn hat die Überwachung?
Der vermeintlich abgesicherte Bürger ist der regulierte Bürger.
Erwähnenswert ist außerdem der kleine Hieb auf die massenmedialen Hysterien
. Die Medien spielen einen wichtigen Faktor. Auch wenn Statistiken zeigen, dass dieser oder jener Bereich unseres Lebens sicherer geworden ist — solche Nachrichten verkaufen sich nicht. Also: Massenmediale Hysterie; Aufschlagen kleiner Sachverhalte zu riesigen, nicht mehr ertragbaren Schaumbergen. Nebenbei bedienen einige Medien damit auch die befreundeten Politiker … Zwei Fliegen mit einer Klappen geschlagen: die Auflage bleibt stabil, der politische Freund zufrieden. Vielleicht fällt bei der nächsten Wahl ja etwas für die Medien ab …?
Die Angst ist ? im Gegensatz zur nützlichen Vorsicht ? eine der größten Geißeln des Menschen. Hat sie sich einmal eingenistet, beginnt sie zu wuchern, lähmt uns, lässt sich durch kein vernünftiges Wort und keine passende Geste eindämmen.
Dazu fällt mir unweigerlich erneut die wunderbare Szene aus Bowling for Columbine ein. Die Amis sind bekanntlich unser aller Vorbild. Auch wenn es um Angst geht.
Wie sagt der Philosoph Zizek doch so schön?
Aus diesem Grund ist Angst heutzutage die wichtigste politische Triebkraft. Die Angst mobilisiert die Menschen.
Das Leben könnte unbeschwerter und angstfreier sein, wenn es nicht gewisse Politiker gäbe, die uns immer wieder Angst einflößen wollten. Ohne Medien, die der Politik ständig zuspielen, wäre es auch angenehmer.
Kommentar (1)
Ja der durchsichtige Bürger macht denke ich jedem Angst. Deswegen befürworte ich die Piratenpartei, die die Überwachung und die Kontrolle des Staates über den Bürger etwas entgegenspielen möchte. Schließlich sollten wir uns doch unserer Freiheitsrechte im Grundgesetz bewusst sein und diese auch versuchen diese zu schützen. Und wenn man mal nicht die SPD oder CDU wählt sondern jemand der vielleicht andere Ansichten hat und eben nicht unbedingt das Grundgesetz ändern möchte…
Zum Thema amerik. fällt mir eine Geschichte von einem Freund ein, der für ein Jahr in amerik. gearbeitet hatte. Dieser erzählte mir, dass es bereits in den Polizeistationen vorrichtungen gibt, an denen jeder das Haus eines x-beliebigen Menschen beobachten kann. Das funktioniert alles über einen Satelliten. Da graut es mir schon sehr davor. Ich würde gerne weiterhin unbeobachtet nackt in meiner Wohnung rumlaufen. Das ist ja schließlich die einzige Form der Privatsphäre, die einem noch bleibt. Mittlerweilen baut man ja auch GPS-Peilsender in Autos ein um angeblich das Auto leichter zu finden falls es eine Panne hat. Das kann aber auch ganz schön in die Hose gehen… bisher hat es doch auch mit dem ADAC und einer Wegbeschreibung funktioniert. Ich find mehr Überwachung muss nicht sein. Außerdem lassen sich die Menshen viel zu sehr von den Medien beeinflussen. Wäre manchmal garnicht so schlecht mal ein Buch zu lesen statt die Nachrichten im Fernsehen zu sehen.