Zur Bundestagswahl wollte ich eigentlich nichts sagen. Dazu gibt es auch nichts zu sagen. Alles, was zu sagen wäre, könnte falsch verstanden oder mir im Nachhinein zur Last gelegt werden.
Aber einen Gedanken hatte ich dann doch noch. Ein Gedanke mit Hamburg-Bezug. Das treue Senatsblatt fragt heute in seiner Online-Ausgabe, ob die Kanzleuse Hamburgs Spaß-EB zum Umweltminister machen solle.
Siiiiicher.
Na, das wäre ein Spaß. Schon mal etwas von einem blinden Malermeister gehört? Den Spaß-EB zum Umweltminister machen? Weil er — äh — soviel davon versteht? Ach, stimmt ja: Man muss von einem Fach keine Ahnung haben und kann trotzdem Minister/Senator werden. Das wurde schon oft genug bewiesen. Aber Beust und Umwelt? Denke ich an den Mann, denke ich an Vattenfall, denke ich an Moorburg, Kohlekraftwerk, Kohlendioxid-Ausstoß. Ich denke ferner an Versiegelung, Beton, Prestige, „Leuchttürme“. Das passt alles irgendwie nicht zu „Umwelt“.
Und selbst wenn es auch nur einen Grund gäbe, den Mann aus Hamburg abzuziehen und nach Berlin zu verschiffen: Wer sollte dann die Hansestadt nicht repräsentieren? Wer sollte dann nur bei den angenehmen Ereignissen erscheinen und immer wenn es kritisch wird, abtauchen? Wer sollte dann in die Kameras grinsen und sich feiern lassen? Freytag etwa?
Der Finanzsenator wurde vielleicht mal als Kronprinz und Nachfolger gehandelt, aber — mal ehrlich — die Zeiten sind doch längst vorbei, hat der Ex-Banker doch hinlänglich bewiesen, dass er auf seinem Gebiet herzlich wenig Ahnung hat und der Hansestadt schon so manchen Euro extra aufgebürdet hat. So ein angeschlagenes Antlitz als Galionsfigur vor die gute, alte Hammonia schnallen? Ich glaube nicht … — Wobei: Man muss nicht Ahnung haben, um einen Minister- oder Senatsposten inne zu haben.
Q.e.d.