Es könnte eine Taktik dahinterstecken. Wer kann das schon sagen? Aber möglich ist es durchaus. Was? Das:
Die Politiker, in den kleinen Städten, den großen Städten, den Städten, die sich für Weltstädt. halten und auf Landesebene auch — alle könnten sich abgesprochen haben, um ein Ziel zu erlangen: Macht. Nicht mehr diese nervigen Bürger in den Städten oder im Land. Das Vieh braucht man doch nur alle vier Jahre, manchmal auch schneller, damit es sich selber zur Schlachtbank führt.
Vielleicht steckt ein ausgeklügelter Plan dahinter, dass die Politiker in unserer Zeit so viel Bockmist bauen. Der Mist ist so groß, so stinkend und unbeliebt, dass diese lästigen Bürger auf die Straße gehen. Bürgerinitiativen zum Erhalt von Kleingärten, gegen Gentrifizierung oder gegen Umweltzerstörung zugunsten von wirtschaftlichen Interessen formen sich. Die Akzeptanz innerhalb der Gemeinde ist groß und manchmal scheint sich ein Sieg für die Menschen abzuzeichnen. Doch dann wird alles wieder zunichte gemacht. Es wird evoziiert, die gewählten Volksvertreter wissen natürlich besser, was für die Schafe gut ist und wischen alle Bemühungen und kleinen Siege einfach vom Tisch. Immer und immer wieder.
Was haben die Politiker davon? Na, irgendwann kann auch der stärkste Kämpfer nicht mehr, dann ist er an einem Punkt angelangt, an dem er aufgibt. Wozu kämpfen, Zeit investieren in eine Sache, wozu an etwas festhalten — wenn es eh keinen Sinn macht? Die Politiker haben immer das letzte Wort.
Wenn dieser Punkt erreicht ist, dann wird noch in einem Nebensatz von „Politikverdrossenheit“ gesprochen — und doch reiben sich die Volksvertreter die Hände. Endlich am Ziel. Man muss nur solange auf Stur stellen und sich taub geben, man muss nur immerzu jede Hoffnung im Bürger zerstören. Dann gibt er auf. Und endlich können die Politiker all ihre Wünsche — nicht die des Volks — durchsetzen. Nach Lust und Laune. Ohne jede Unterbrechung oder Störung.
Gerade in Hamburg finden sich ständig neue Beispiele für diese Machenschaften. Gebt ihnen Bürgerentscheide, lasst sie sich ruhig austoben. Im Endeffekt machen die Politiker eh was sie wollen. Und was wollen sie? Volle Taschen. Politiker sind auch nur Menschen. Und der Mensch denkt stets an sich. Vielleicht ist diese Denke bei ihnen nur noch ein wenig stärker ausgeprägt.
Wieso fragt man sich, werden Millionengräber aufgemacht, in die Steuergelder versenkt werden? Wieso wird entgegen jeder Vernunft die Atomkraft weiter verhätschelt? Wieso werden trotz besseren Wissens Bäume in Rekordzahlen abgeholzt? Da kann nur das liebe Geld dahinter stecken.
Politiker sind auch nur Menschen und wollen eines: Geld! Sie sind nur Menschen und somit stets an einem interessiert: an sich selbst. „Ich“ scheint der erste Gedanke zu sein, der ihnen morgens nach dem Aufstehen in den Sinn kommt: Ich bin wichtig — was kümmert mich der Rest? Was soll ich mir Gedanken über meine Mitmenschen machen? Und weshalb soll ich auch nur einen Gedanken an kommende Generationen verschwenden? Hauptsache es geht mir gut.
Die dummen Schafe, die man versucht ständig vor den Kopf zu stoßen, in der Hoffnung dass sie irgendwann endlich mal die Klappe halten, lassen dummerweise nicht locker. Das Leben eines Politikers könnte so schön sein — wenn die Wähler nicht wären. Man könnte schön klüngeln, Aufträge an „befreundete Firmen“ verteilen und wenn dabei noch ein „Dankeschön“ von den Firmen abfällt — hey, die Taschen stehen für Freunde immer offen!
Masterplan
In Altona gibt es auch einen Plan, den so genannten Masterplan. Dieses einst beschauliche Viertel, das sich im Laufe der Zeit zu einem „Arbeiterviertel“ entwickelte, steht längst auf der Abschussliste. Hier muss mal wieder frischer Wind rein! Und wer, wenn nicht unsere Volksvertreter wüssten besser, was für uns Schafe gut ist?
Naja, vielleicht nicht für uns Schafe, aber für die zahlungskräftigen, die sauberen, die schönen Schafe. Diese neue Form der Schafe scheint übrigens – sehr verwunderlich – kein Grün mehr zu gebrauchen. Also weg mit den Grünflächen, den Wäldern und Wiesen. Lasst uns neue Wohnungen für neue Schafe bauen! In der HafenCity klappt das schon. Warum nicht in anderen Stadtteilen auch? — Und bedenkt immer: Wir sind von Euch gewählt, weil wir wissen, was für Euch gut ist!
In dem Video oben hat mich ein Satz am meisten beeindruckt. Ein nicht namentlich genannter Künstler meint absolut richtig über unsere Politiker:
Sie sind als Sachverwalter gewählt – und benehmen sich wie Eigentümer.
Da kann man nur zustimmen. Unsere Vertreter scheinen keinen Respekt vor unserem gemeinsamen Besitz zu haben. Eine Grünfläche ist für Menschen da, nicht zur Veräußerung, Bebauung und dem Füllen der eigenen Taschen. — Aber … ich vergaß, ich weiß nicht, was für die Schafe gut ist, die Politiker schon.
Im Zusammenhang mit der gerade in letzter Zeit rasant voranschreitenden Grünzerstörung in Hamburg sei dieser Artikel wärmstens ans Herz gelegt. Hier wird noch einmal aufgeführt, dass Baum- und Naturschutz (War mir nicht so, dass der Mensch auch ein Teil der Natur ist?) heutzutage kein Thema in den Medien ist. Über eine äußerst praktische Verquickung von Medien und Politik schrieb ich ja bereits vor kurzem. Würde Naturschutz Geld einbringen, würde sich die Politik drum kümmern. Würde sich die Politik drum kümmern, würden die Medien drüber berichten. Berichterstattungen kämen beim Volk an und das würde vielleicht ein bisschen zufriedener mit seinen gewählten Volksvertretern sein. Zufriedener als jetzt auf alle Fälle.
Präventiv Klagen
Was wie ein Scherz anmutet — Wer klagt jemanden ob einer noch nicht begangenen Straftat an? — scheint in Hamburg nötig zu sein. Mit Blick auf die hochnäsige Ignoranz der Politik, den eindeutigen Volkswillen zum Erhalt des Buchenhofwaldes einfach zu umgehen, muss man wohl präventiv klagen. WTF?
Nachdem der Senat den Bürgerentscheid aufgehoben hatte, stellten Verwaltungsgericht und Oberverwaltungsgericht fest, dass nunmehr die Kläger keine Klagebefugnis hätten. Man hätte vorher präventiv klagen müssen.
In was für einer Bananenrepublik leben wir hier eigentlich? Die Bürger können doch nicht „auf gut Glück“ gegen ihre Volksvertreter klagen, in der Annahme, dass die eh wieder Mist bauen. Gut, wir sehen, dass sie stets Mist bauen, darauf ist Verlass, aber das kann sich doch keiner leisten! Was wiederum ganz im Sinne der Volksvertreter sein dürfte …