Eine Umfrage hat ergeben, dass weniger Deutsche den Klimawandel befürchten. Waren es 2006 noch 62%, die an eine Veränderung des Klimas glaubten und davor Angst hatten, sind es laut aktueller Umfrage nur noch 42%. Die kann man jetzt also auch getrost als Spinner abstempeln und somit den Klimawandel als Mär ablegen. Wir können weiterhin fossile Brennstoffe verballern, wie wir lustig sind. Moorburg ist nicht mehr schlimm, Autos brauchen definitiv keinen 3-Liter-Motor und nächstes Jahr brauchen wir auch diese lächerliche Aktion mit dem „Eine-Stunde-das-Licht-ausmachen-fürs-Klima“ (auch Earth Hour genannt) nicht mehr. Puhh.
Die Presse vermutet, der „Glaube“ an den Klimawandel sei geschwunden, da der Weltklimarat IPCC erst kürzlich einen Fehler zugegeben hat, wonach den Forschern ein Fehler unterlaufen war. Die Himalaya-Gletscher könnten bis 2035 verschwunden sein, da habe man sich aber verrechnet, hieß es im Januar.
Siiiicher, das ist der Grund, warum Hein Mück auf der Straße nicht mehr an den Klimawandel glaubt. Ist schon klar. Der weiß doch nicht einmal, dass es einen Weltklimarat gibt. Ich denke eher, die Deutschen haben keine Angst mehr vor einer Klimaerwärmung, weil sie den ersten kalten Winter seit Jahren erlebt haben. „Öh, ist ja scheiße kalt.“ „Und wie denken sie über den Klimawandel?“ „Schwachsinn. Ist doch kalt. Nicht warm.“ — Einmal davon abgesehen, dass man ohne Klimawandel viel unbeschwerter leben kann. Keine Einschränkungen im Straßenverkehr und es dürfen sogar wieder SUVs gefahren werden. Massenhafte Baumrodungen (vor der eigenen Haustür oder weit entfernt in einem Dschungel) sind somit ebenfalls kein Problem mehr.
Der Fehler des Weltklimarats wird vermutlich nicht der Grund gewesen sein, eher der Wunsch, sich nicht mehr mit dem Klimawandel beschäftigen zu müssen. Oder schlicht die kurze Wahrnehmungsspanne zwischen einem ausnahmsweise kalten Winter und der Umfrage (u.U. noch gepaart mit „Winter raus!“-Artikeln in gewissen Fischeinwickelblättern) … 🙁
Kommentare (2)
Ich denke das Problem liegt schon im Namen „Klimaerwärmung“, den alle verwenden. „Klimaverschiebung“ würde vermutlich deutlicher machen, dass wir ein Problem in naher Zukunft haben und nicht irgendwann.
Aber solange die Politiker als Vorbild das noch nicht verstanden haben – kann man wohl kein logisches Denken des kleinen Bürgers erwarten. Leider.
-Wir leben in einer Welt.=global denken..
-informieren was in den letzten Jahrtausenden alles geschah..
-niemals ein Bericht schreiben ohne dich wirklich informiert zu haben…
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