Er ist schon ein harter Brocken, unser Innensenator. Wir haben in Hamburg seit gut zehn Jahren irgendwie nur noch scharfe Hunde. Doch dieser hier beißt liebend gerne um sich. Für den amtierenden Innensenator ist das Leben so einfach. Es gibt Schwarz und es gibt Weiß. Es gibt die, die für ihn sind und der Rest ist dann einfach mal gegen ihn.
Gegen ihn und seine Partei ist schon mal jeder, der nicht mitläuft. Sein Chef, der Spaß-EB, würde es anders ausdrücken. Der sieht jeden Hamburger, der nicht für ihn ist und freudestrahlend in die Hände klatscht, als eine Art Heimatverräter an. Wie, ihr Bürger mögt es nicht, dass wir Eure Steuergelder in Denkmäler für uns versenken? Wie, ihr mögt es nicht, dass wir die Stadt zupflastern, wo wir nur können? Ja, wie kommt ihr nur darauf, uns zu kritisieren, wenn wir Hamburg immer unsozialer machen? — Geht ja gar nicht …
Und der Innensenator, der springt auf den Zug auf, den der Spaß-EB anführt. Jeder, der nicht senatskonform ist, wird als Krimineller abgestempelt. Ist doch ganz einfach. Diese Plagegeister von der Initiative „Recht auf Stadt“ … — alles Linksradikale. Die Angst hatte er schon Ende letzten Jahres, als bei der Parade von „Recht auf Stadt“ ein ungeheures Polizeiaufgebot aufgebracht wurde. Der Gänsemarkt war schwarz von Uniformierten. Dass in dem Zug alte Menschen, Gartenliebhaber, Künstler und Eltern mit ihren Kindern waren — egal. Alles linksradikale Verbrecher!
Apropos Künstler. Die sind auch mal alles Linksradikale. Wie die schon rumlaufen! Wer sich fremdes Eigentum aneignet um dort Kunst zu betreiben und etwas gegen die heilige Kuh Gentrifizierung sagt … — der muss doch ein Verbrecher sein.
Ja, die Welt vom Hamburger Innensenator ist klein und schnell erklärt. Auf der einen Seite er und seine Partei — auf der anderen Seite nur Verbrecher. So einfach ist das.
Die mitregierende Partei der Grünen ist zwar nicht ganz zufrieden mit der Sichtweise von Ahlhaus, seine Interpretation sei fragwürdig, das schreibt sogar das Senatsblatt. Wirklich mal den Mund aufmachen und sagen, dass das so nicht geht — darauf warten wir bei einer Partei, die ihren Mantel in den Kohlekraft-Wind hängt vergeblich. Man will die Macht haben. Da sagt man dann lieber nichts …
Ja, Hamburg ist anscheinend wirklich eine Hochburg des Linksextremismus, wenn man sich mal anschaut, wie der Senat bewertet wird. Das müssen ja fast 96% Linksextreme sein …