Am Sonntag ist Bürgerschaftswahl in Hamburg. Einige haben die Post schon früher erhalten, bei mir ist sie erst Anfang dieser Woche eingetrudelt. Ein großer Umschlag von der Stadt. Oh-oh. Das ist nie gut … Allerdings las ich bereits andernorts von dieser Postsendung.
Ein halbes Buch „Musterwahlunterlagen“ schickt die Umwelthauptstadt Hamburg dieser Tage an ihre Wahlschafe. Ein einleitender Brief, ein kleines, blaues Infoblatt und eben die Wahlunterlagen, die keine sind. Jeweils gute 150g Ex-Wald werden von der „Green Capital“ an die 1.260.500 Wahlberechtigten verschickt. Das sind grob gerechnet 189 Tonnen Holz, die — seien wir mal ehrlich — in den meisten Fällen ungesehen im Mülleimer (im Idealfall beim Altpapier) landen.
Heutzutage werden im Schnitt sieben Liter Wasser zur Herstellung von einem Kilogramm Papier benötigt. Das sind in unserem Fall 1.323.525 Liter Wasser. Außerdem wurden dabei etw. 434.872,5 kWh an Energie verbraucht.
Ja, da kann sich Hamburg, die Umwelthauptstadt 2011, doch mal richtig auf die Schulter klopfen. Denen ist nichts zu teuer, um ihren Wählern das Wahlrecht zu erklären. Und koste es den „guten Ruf“. Womit erneut bewiesen sein dürfte, dass „Umwelthauptstadt“ nichts anderes als ein PR-Gag ist …
Wer nicht weiß, wie er den Stift am 20. Februar zu bewegen hat, der kann sich auf der Seite von Hansjörg Schmidt oder mit diesem Video schlauer machen:
Sehbehinderte und blinde Wahlberechtigte können sich übrigens die Wahlunterlagen auch anhören.
Und dann bin ich einmal gemeint — man möge es mir verzeihen — aber wer nicht sehen kann, ist glücklich dran, wenn man sich diese Seite zur Hamburgwahl anschaut. Das ist so quietschbunt und kreischend — eine Frechheit. Welchen Kindergarten haben die denn da bitte die Internetseite gestalten lassen? Bestimmt die Kita eines Mitglieds der Hamburgischen Bürgerschaft. *seufz*