Rechtzeitig zum Tag des offenen Denkmals darf ich ein neues Projekt vorstellen: Denkmal Hamburg. Auf dieser Seite zeige ich Fotos von Hamburger Denkmälern, gebe einige kurze Informationen dazu (also keine Romane oder wissenschaftlichen Abhandlungen) und runde es durch eine Openstreetmap-Karte mit dem Standort des Denkmals ab. Zudem werden alle Denkmäler, die man übrigens nach Bezirken sortieren kann, auf einer Übersichtskarte zusammengefasst.
Warum eine Denkmal-Seite?
Warum so eine Seite? Ich wollte unlängst über ein Denkmal etwas geschrieben haben. Allerdings fand ich das Bildmaterial dazu mau. Also: Selber machen! Hinzu kommt, dass es zwar auf der Seite für Denkmalschutz der Stadt Hamburg eine Übersicht (in PDF-Form) aller Denkmäler gibt, schaut man sich diese Liste jedoch an, erkennt man schnell, dass hier sehr viele denkmalgeschützte Häuser aufgeführt sind. Das ist nicht das, was sich Otto Normalverbraucher – also ich – unter einem Denkmal vorstellt. Was auf dieser Seite als Denkmal verstanden wird – und somit nichts mit einer offiziellen Definition zu tun hat -, sind Skulpturen und Plastiken im öffentlichen Raum. Diese gedenken an eine Person oder ein Ereignis. Eben das, was man sich als kleiner Mann von der Straße unter einem Denkmal vorstellt. Etwas, wo man rumgehen kann. Nicht etwas, wo jemand drin gewohnt hat.
Schwierigkeiten
Um die Seite zu gestalten stellen sich mir zwei Halunken in den Weg. Zum einen ist da die Sonne. Wenn ich sage, die Seite benötigt Bilder, muss ich erst einmal an den entsprechenden Ort fahren. Fotos kann man nur aufnehmen, wenn die Sonne scheint, damit man nicht langweilige Bilder der Denkmäler hat, sondern ansprechende Bilder. Ich mag gerne Schatten in meinen Fotos. Aber bitte nicht nur Schatten. Bei einem „Fotoshooting“ in Blankenese habe mich auf dem Rad die Elbchaussee hochgequält und kam völlig fertig an meinem Zielort an, nur um festzustellen, dass die Sonne absolut falsch stand. Ja wäre ich mal am frühen Abend gekommen, dann wäre das Denkmal in Sonnenlicht getaucht. Ich war jedoch früh am Tage dort und die Sonne stand noch hinter einem Wald versteckt, wartete nur darauf, dass ich mich wieder auf den Heimweg machte.
Tatsächlich weiß ich so gut wie nie, wie ein Denkmal in seiner Umgebung eingebettet ist. Um z.B. das Brahmsdenkmal zu erwischen, brauchte es auch mehrere Anläufe. Um den ehemaligen Geburtsort von Johanns Brahms wurde mittlerweile so viel gebaut, dass die Sonne nur noch eine kleine Häuserflucht zur Verfügung hat, durch die sie scheinen kann, um das Denkmal angemessen zu beleuchten. Man muss also zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt am Denkmal sein – wenn die Sonne scheint. Aus diesem Grund bin ich zu so manchem Denkmal mehr als einmal gefahren.
Die zweite Hürde sind die Informationen zu den Denkmälern. Gerne wurde ich etwas mehr über die Künstler schreiben, die dieses oder jenes Denkmal geschaffen haben. Doch findet man nur schwer solche Informationen – wenn man nicht gerade die Zeit hat, irgendwelche Archive zu durchforsten.
Eine weitere Schwierigkeit besteht in dem Grund, warum es die Seite denkmalhamburg.de überhaupt gibt: das Fehlen einer gescheiten Sammelstelle, aus der erst einmal hervorgeht, wo denn überhaupt ein Denkmal zu finden ist. Das soll sich mit denkmalhamburg.de ändern. Allerdings braucht es dazu Zeit, Sonne und Informationen. Wer Tipps gegeben kann, wo sich ein Denkmal in Hamburg befindet … immer her damit! Vor allem der Osten und der Süden Hamburgs sind noch ohne Denkmäler. Da müssen aber doch welche sein!? Im Norden Hamburgs fallen mir auch keine Denkmäler mehr ein.
Kommentare (3)
Eine schöne und interessante neue Internetseite.
Mir fällt noch das Cap Anamur Denkmal auf der Hamburger Hafenmeile ein.
Danke für den Hinweis. Wenn die Sonne scheint – und ich Zeit habe – werde ich das Denkmal aufnehmen und auf der Denkmal-Seite einbauen. Genau solche Hinweise benötige ich! 🙂
Gute Idee!
Auch im Osten gibt es Andenkenswertes, weiterhelfen können z.B. die jeweiligen Geschichtswerkstätten vor Ort: http://www.hamburger-geschichtswerkstaetten.de