Die Hamburger sind nun seit mehr als einem halben Jahr dazu angehalten, beim Einsteigen in einen Bus, vorn. einzusteigen. „Bitte die Fahrkarte vorzeigen“ lautet die Devise. Dass es manchen Busfahrern herzlich egal ist, ob man vorn. oder doch hinten einsteigt, und dass der Großteil der Busfahrer gar nicht auf das vorgezeigte Stück Papier schaut – okay. Es gibt ja auch einige wenige Fahrer, die lassen einen Konserven-Spruch los, der die Hinteneinsteiger auffordert, noch einmal nach vorn. zu kommen. Einmal sah ich sogar einen Buslenker, der ist aufgestanden und nach hinten gegangen, um den Falscheinsteiger persönlich auf sein Fehlverhalten hinzuweisen.
Was die Hamburger jedoch überhaupt nicht drauf haben, das ist das Bilden einer Schlange. Zwei (und zwei sind noch keine Schlange), vielleicht drei Leute schaffen es, sobald mehr Passagiere vorhanden sind, artet es in den guten alten „Kampf der Ellenbögen“ aus, wenn der Bus ankommt. Es liegt den Hamburgern nicht in den Genen, eine Schlange zu bilden. Das bekommt man wohl auch nicht in sie hineingeprügelt. – Allerdings schätze ich mal, in anderen Städten schaut es nicht viel besser aus.
Wie jedoch so gar nicht geht, dass sind die Herrschaften, die beim Einsteigen eine Abkürzung nehmen. Auf der Autobahn wären das die, die über den Standstreifen überholen.
Wenn man in den Bus vorn. einsteigt, gibt es eine Art Schleusensystem zu passieren. Links geht man – die Karte vorzeigend – in den hinteren Teil des Busses. Rechts geht man, will man zum Busfahrer, um sich eine Fahrtberechtigung käuflich zu erwerben. Nun gibt es aber Sitzplatzterroristen, die schön rechts an der Schlange vorbeiziehen und dann die „Schranke“ aufstoßen, um ihrerseits nach hinten, dem heißbegehrten Sitzplatz entgegen zu steuern. Dass sie dabei den Leuten – und in diesem Fall bin auffällig oft ich diese Leute – die Schranke in den Oberschenkel rammen, das scheint diesen Kriminellen völlig egal zu sein.
Was wäre es doch schön, wenn die Passagiere nicht alle in Hektik und Panik in die Busse stürmten, als wären sie im Kampf um kostbare Essensressorcen. Es geht auch zivilisiert, ihr Idioten!