Heute war aber mal richtig Chaos im Hamburgischen ÖPNV angesagt. Da stand ich einsam und verlassen an meiner Bushaltestelle und wartete auf einen Bus. Blöde ist, der 1er und der 250er fahren normalerweise durch die Lobuschstraße. Da wird jedoch gebaut. Deshalb wird der Verkehr über die Holländische Reihe umgeleitet. Die war aber wiederum wegen des Marathons gesperrt. Was ich nicht bedacht hatte. So stand ich und stand ich. Dabei wollte ich Das Grab des Dr. Calligari gucken.
Da sah ich endlich einen Bus ankommen. Einen 15er. Einen 15er? Auf dieser Strecke fährt kein 15er! Der Bus hielt, ich rein. Hinter mir noch eine ältere Dame, die ebenso verwundert war wie ich. Beide fragten, ob er denn nach Altona führe? Ja. Immer rein.
Ein riesiger Gelenkbus und zwei verwunderte Fahrgäste. Der Busfahrer erklärte uns, er habe seine vorherigen Gäste rausgeworfen. Am Schlump habe es eine Bombendrohung gegeben, weshalb dort alles gesperrt gewesen war. Seine Leitstelle habe ihm gesagt, er würde schon einen Weg finden. Mit mehr haben sie ihn nicht in die verkorkste Straßenführung entlassen. Da wurde es ihm zu bunt und er habe alle Gäste vor die Tür gesetzt. Er hingegen habe sich dann seinen Weg durch Hamburg gebahnt. Er kam an Ecken vorbei und durch Straßen, die er nicht kannte. Teilweise, so wusste der gesprächige Fahrer zu berichten, waren die Straßen so eng, dass es ihm mulmig wurde. Weil: Wenn sich so ein Gelenkbus erst einmal festsetzt, ist Schicht im Schacht.
„Irgendwie“ ist er dann auf diese Strecke gekommen und so landeten wir in einem 15er, der da gar nicht hingehörte. Aber trotzdem noch einmal Danke an den Busfahrer, dass er uns außerplanmäßig mitgenommen hat. 🙂