Gute Tradition in Hamburg

Man stelle sich vor, man ist in der Lage Dinge zu bewegen. Im Endeffekt bewegt man sie nur für sich selber. Wir verstehen uns – auf finanzieller Basis. Man hat zwar eigentlich keinen Bedarf etwas zu bauen, aber da man eh nicht mit dem eigenen Geld rumhantiert, kann man es ja mal machen. Zumal dabei auch Geld für die eigene Tasche und die unserer Freunde herausspringt. Also macht man einen Deal und lässt etwas bauen, was niemand will. Man weiß aber, dass man seinen Namen damit immer in Verbindung gebracht bekommt und ebenso die, von einigen anderen Freunden. Geld und Unsterblichkeit! Das ist der Stoff, aus dem die Träume sind. Okay, das mit der Unsterblichkeit ist unrealistisch und somit flüchtig, aber so lange man lebt und das Geld stimmt, ist alles in bester Ordnung.

Dann verlässt man das Projekt. Sollen sich andere drum kümmern. Die eigenen Taschen sind schon voll. Deswegen kann man dem Unterfangen auch den Rücken kehren.

Da hocken sie nun, die armen Nachfolger und müssen sich mit den Ruinen einer schwachsinnigen Planung – Wer brauchte die schon? – rumplagen. Es kommt zu Aufständen und Missmut. Was nun das Problem der Anderen ist. Diese bekommen Bauchschmerzen, Kopfschmerzen und Prügel auf den Rücken dafür, dass sie nicht wissen, wie man mit dem Scherbenhaufen umgehen soll. Zum Glück hat man kein Gewissen oder Mitleid. Nun stellt man sich hin und schimpft auf die Nachfolger, dass sie aber auch gar nichts gebacken bekommen. Was für Flaschen. Hinter zugehaltener Tür reibt man sich natürlich die Hände: selber hat man mit dem Projekt einen guten Deal gemacht und die Anderen sind nun die Gelackmeierten.

Gibt es nicht? Oh doch.

Die Hamburger CDU – wer sonst? – kommt nun hinter ihren Türen hervor und spuckt wie üblich Gift und Galle. Da höhnt man, dass die SPD ganz bestimmt keinen Sieg davongetragen habe, als sie sich vorläufig mit Hochtief geeinigt hat. Selber nichts auf die Reihe bekommen, das ganze Projekt Elbdisharmonie überhaupt anstoßen, sich dann aber aus sicherer Entfernung hinstellen und mit Schlamm schmeißen.

Eine solche Verhandlungslösung hätte man deutlich früher und deutlich billiger hinbekommen müssen …

Das sind die Worte der Opposition — die selber nichts gebacken bekommen hat.

Manche Dinge ändern sich nie …

Immer unzufriedener mit Apple

Vor vielen Jahren wurde ich „gezwungen“ an einem Mac zu arbeiten. Vorher war ich ein doofer Windows-User, der sich – wie so viele – über Apple lustig gemacht hat. Doch diese Zwangskur führte zu der persönlichen Erkenntnis, dass das Apple-Betriebssystem ziemlich cool ist, intuitiv, absturzsicher. Das war noch zu OS 9-Zeiten. Mein erster Mac sollte ein weißer iMac sein. Dann schon mit OSX.

Es folgten diverse Apple-Produkte. Doch nun ist langsam der Punkt erreicht, wo ich tatsächlich überlege, wieder zurück zu Windows zu wechseln.

Odyssee iMac-Kauf

Vor einiger Zeit wurde der neue iMac angekündigt, nun ist er auch in den Läden. Mein derzeitiger iMac ist aus dem frühen 2009. Nun finde ich den neuen iMac zwar sehr schick, aber alleine die Tatsache, dass der kein optisches Laufwerk mehr hat, ist für mich ein Nicht-Kaufgrund. Apple ist in letzter Zeit immer mehr zum „Du musst dies tun“-Konzern geworden. Wenn es kein optisches Laufwerk gibt, tja, dann musst Du User eben in der Cloud speichern. Komm zu uns. Ne. Will ich nicht. Bin kein Cloud-Mensch. Alternativ – wie immer bei Apple – kann man natürlich ein extern anzustöpselndes optisches Laufwerk käuflich erwerben. Knapp 80? oben drauf, dann ist es Deines. Nein Danke!

Als ich meinen ersten iMac kaufte, da war noch eine Remote dabei. Heute ist die schon lange nicht mehr dabei. Aber: Du kannst sie Dir gerne käuflich erwerben. Für lächerliche 20? oben drauf.

Die Preise von Apple sind extrem. „Damals“ konnte ich es noch verstehen. Gut, ihr seid ein Nischenprodukt, ihr habt nicht so hohe Stückzahlen. Verstehe ich. Aber heutzutage werden die Apple-Produkte für einen Apfel und ’n Ei in chin. als Massenware hergestellt. Somit zieht keines der beiden oben genannten Argumente mehr für den hohen Preis. Zumal sie einem alles an Extras wegnehmen und man zusätzlich blechen muss.

Bevor Apple auf OSX umstieg, gab es die Enthüllung, man habe Rosetta eingebaut. Alte Software könne auch auf den neuen Maschinen benutzt werden. Das ist Geschichte.

Kürzlich wollte ich Keynote, das Apple’sche Äquivalent zu Microsofts Powerpoint, käuflich erwerben. Nun habe ich s.o. Leopard auf dem Rechner. Somit habe ich keine Chance, an Keynote heranzukommen. Die neue Version, die ausschließlich über den Appstore zu beziehen ist, ist erst ab „Lion“ zu gebrauchen. Okay, dann bitte ein Update auf Lion. Aber das geht auch nicht. Das OS bekommt man ebenfalls nur noch über den Appstore und dort ist lediglich der Nachfolger „Mountain Lion“ verfügbar. Den will ich aber nicht. Lion kenne ich von der Firma und das reicht mir auch alles. Die Neuerungen will ich nicht.

Damit bin ich ausgeschlossen. Man könnte höchstens eine völlig veraltete iWork-Kopie als DVD z.B. über eBay erwerben. Die ließe sich auf Lion installieren, aber die ist unglaublich teuer. Ebenfalls keine Option.

Gibt es noch einen „alten iMac, bitte?

Noch bevor der neue iMac in die Läden kam, habe ich örtliche und nicht so örtliche Mac-Händler angeschrieben und angesprochen. Frei nach dem Motto, wenn ihr demnächst die neuen iMacs bekommt, braucht ihr doch Platz. Könnte ich euch einen der „alten“ Vorgängermodelle aus dem Jahre 2011 abnehmen? Auch gerne günstiger. Immerhin reicht mir das, was die anbieten und der 2011er hat sogar ein optisches Laufwerk! Plus: Es ist nicht so eine Klebe-Hölle, wie der neue iMac.

Antworten waren: Haben wir nicht mehr. Die alten sind schon lange weg. Oder: Die alten iMacs gehen bei uns als Verwaltungsrechner auf. Die benutzen wir, oder geben sie an befreundete Firmen. Manchmal gab es aber auch nur dumme, nichts sagende Antworten ?

Also ein „altes“ Modell gibt es schon nicht mehr. Man ist, will man einen neuen iMac kaufen, gezwungen das neue Modell zu erwerben. Da ist er wieder, der Zwang von Apple.

Microsoft und Windows 8 schauen gar nicht mehr so unattraktiv aus. Günstiger ist das auch als ein iMac. Und auch ein iPhone ? muss es nächstes Mal ebenfalls nicht unbedingt sein. Fanboy war ich nie. Nur ein überzeugter Kunde. Doch langsam aber sicher bröckelt die Zuneigung für Apple. Schade.

Gedanken zur neuen U4 in Hamburg

Plakat für Probefahrten mit der U4

Nun ist der Drops gelutscht, das Kind in den Brunnen gefallen, die bahn auf den Schienen. Die U4 in Hamburg hat ihre Fahrt aufgenommen. Erst noch im Testmodus, aber schon bald im regulären Betrieb. Hier noch einmal eine ganz, ganz lose „Chronologie“ was geschah.

Die HafenCity geschah. Eigentlich hat sich jeder mit gesundem Menschenverstand gesagt, man müsse, wenn man denn schon eine Anbindung per Bahn haben möchte, diese oberirdisch machen. In der HafenCity lebt man nicht, man wird bestaunt. Die Massen, die sich — bei schönem Wetter und dann auch nur tagsüber — durch die HafenCity schieben, sind hauptsächlich Schaulustige. Aber es wohnen wohl auch noch menschen dort, die dann eben „Ausstellungsstücke“ sind. Kommen somit eher Touristen und Sonntagsausflügler in Frage, die eine ÖPNV-Anbindung in die HafenCity benötigen. Und da man seinen zahlenden Gästen gerne etwas bieten möchte, wäre eben eine oberirdische Einreise die sinnvollste gewesen.

Doch der Idee machten die Investoren einen Strich durch die Rechnung. Man wolle nur in Häuser investieren, wenn es eine unterirdische Anbindung gäbe. Oberirdisch ist ja nicht so schön, wenn man auf dem Balkon hockt oder aus dem teuren Büro schaut. Dass drei Busse in den neuen Stadtteil fahren und man vom Jungfernstieg mehr oder weniger auf einem Bein zur HafenCity hinhinken kann … egal. Es muss unter der Oberfläche gebuddelt werden.

Während als Bus und Fußgänger direkt, also echt schnell in das neue Investitionsgebiet kommen, kann es die U4 nicht. Direkter Weg? Nicht drin. Man musste z.B. das Rathaus weit umfahren, weil man nicht unter dem Bau aus dem Jahre 1897 buddeln sollte, will man den Prachtbau nicht auf sich drauf fallen haben. Zu Fuß geht man vom Jungfernstieg am Entstehungsort Hamburgs vorbei, am Binnenhafen entlang, über Kibbelsteg keine 20 Minuten, etw. 1,8 km.

Die U4 bindet sage und schreibe zwei neue U-Bahnstationen (!) ans U-Bahnnetz, nämlich Überseequartier und HafenCity Universität. Die Strecke ist 4 Kilometer lang und hat *tata* 330 Millionen Euro gekostet. Oberirdisch wäre es um Längen günstiger gewesen … 330 Mio Euro sind übrigens eine Zahl, die lange gedeckelt wurde. Die Kostenexplosion bei der Elbdisharmonie ist eine öffentliche Lachnummer, die Kosten für die U4 wurden nie so offen kundgetan. Ja, es war mal die Rede von 298 Mio, aber die sind es dann auch wieder nicht geworden.

Lange Zeit war der Stand, man baue die U4 vom Jungfernstieg in die HafenCity. Zwei Stationen und „gut ist“. Mein Vater spöttelt immer, die U4 sei nur dazu da, um die Putzfrauen für die HafenCity anzutransportieren. Jetzt weiß man auch, woher die Putzfrauen kommen – nämlich aus Billstedt. Wann genau der Groschen gefallen ist, dass man eine Bahnstrecke nicht mit insgesamt drei Stationen in den Untergrund stellen könne, weiß ich nicht. Aber man entscheid sich dann also irgendwann dazu, die U4 vom Jungfernsteig weiter auf der Strecke der U2 gen Billstedt fahren zu lassen.

ürsprüngliche geplante U4-Strecke

Für mich ist die U4 überflüssig wie nur etwas. Andere sehen ebenfalls Kritikpunkte:

U-Bahn-Tweet zur U4

Tja, das kommt davon, wenn man bei Investoren in der Verpflichtung steht. Wobei, warte mal — die Investoren haben sich doch mittlerweile auch schon zurückgezogen, oder?

Zudem seien in der Hafencity inzwischen mehrere Investoren abgesprungen – dabei hätten sie ihr Engagement vom Bau der U 4 abhängig gemacht.

Ein weiterer Tweet auf die Frage, wieso man nur die U4 bräuchte:

Tweet zur U4

Die Sache mit den Moden

Es kommen und gehen ständig Moden. Irgendjemand kommt auf die Idee dies oder jenes zu machen, weil er es witzig findet, weil er sich bewusst abheben will. Andere sehen dies und empfinden genau so — schon rollt die Modewelle. Das ist weiß Gott nicht immer sinnvoll oder schön. Hinter vielen Moden steckt aber auch nur einfaches Marketing-Kalkül.

Was man in letzter Zeit immer öfter beobachten kann, das sind – vornehmlich – Männer, die sich ihre Ohrlöcher mit Ringen über einen gewissen Zeitraum mehr erweitern, die Rede ist vom geweiteten Piercing. Schwarze, weiße, silberne Lochringe oder runde Scheiben stecken in den Ohrläppchen und lassen diese immer größer werden. Das sind nicht nur die Jungs mit Dreadlocks und Jamaika-Mütze. Kürzlich sah ich an einer Kasse vor mir einen sehr gepflegten Mann stehen, Kleidung sah hochpreisig aus, er hatte schon angegraute Haare – und so einen weiten silbernen Ohrring im Ohrloch. Damit muss es eine Mode sein ?

Hand aufs Herz, aber das sieht nicht gerade schön aus. Es gibt den Stamm der Mursi, bei denen ist es kultureller Bestandteil, ebenso die Tellerlippe. Schön ist es dort auch nicht, aber da es zu ihrer Kultur gehört, absolut akzeptabel. Bei uns ist das jedoch nur eine Modeerscheinung. Was ich mich dann jedes Mal frage, wenn ich so einen Typen sehe: Machen die sich keine Gedanken darüber, wie sie später aussehen werden? Wenn die Mode vorbei ist, wenn sie dieses geweiteten Ohrlochs überdrüssig werden – dann hängt ihnen ein labberiges Ohrläppchen an den Seiten, mit riesigen Schwabbellöchern drin. „Lebe im Hier und Jetzt“ ist ja schön ? aber das ist nun wirklich — ähm — dämlich.

Die selbe Frage stelle ich mir übrigens immer wieder bei Tattoos. Ja, wenn Ihr so einen knackigen Körper habt, kann das nett aussehen — finden einige. Aber wenn die Farbe verblasst, die Haut faltig geworden ist, dann schaut das auch nicht mehr so aus, wie Ihr es Euch vorgestellt habt. Ist das den Trägern egal? Zieht hier wieder das Motto „Ich lebe jetzt, nicht später“?

Nur mal so: Ich finde den menschlichen Körper ohne Bemalungen oder künstliche Löcher und Metall am schönsten.