Externe Berater

Öh? Manchmal ist die Welt – und sei sie auch so klein wie Hamburg – nicht zu verstehen. Die parteilose Kultursenatorin von Welck musste vortreten (der König macht sowas nicht gerne) und erklären, dass man sich bei der Elbdisharmonie… naja… — es fehlte wohl an externen Beratern. Das werde jetzt nachgeholt.

Noch einmal: Öh? Wieso jetzt externe Berater? Vor nicht allzu langer Zeit verkündete der Bund der Steuerzahler noch, dass dieser Senat seltsam viele externe Berater in seinen Diensten habe, die alle seltsam viel Geld verdienen erhalten. Und bei einem EB-Denkmal Großprojekt wie der Elbdisharmonie war kein externer Berater beteiligt? Hallo? Was war denn da los? 😮

Diese neu hinzuzuziehenden Berater – die stellen ihre beratende Tätigkeit doch vermutlich nicht aus reiner Nächstenliebe zur Verfügung? Sprich: Da kommen noch einmal ein paar Millionen als Beraterhonorar zu den bereits ausufernden Kosten hinzu, oder?

Und warum ist eigentlich der Großteil der parteilosen Politiker im Endeffekt doch CDU-minded?

Schachspieler

Jeder Mensch braucht ein Hobby. Nach getaner Arbeit kann man aus unzähligen Freizeitaktivitäten auswählen und entspannen, all den Ärger aus dem Job vergessen. Manchmal hört man sogar von solchen Glückskeksen, die mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht von sich behaupten, dass sie ihr Hobby zum Beruf gemacht haben. Die Glücklichen… Solche Menschen soll es in vielen (bestimmt nicht in allen) Berufssparten geben.

Hamburgs Spaß-EB scheint Schach als seine liebste Freizeitbeschäftigung anzusehen. Und der Glückspilz versteht es aufs Wunderbarste, damit sein Hobby ins Berufsleben zu bringen. Na schön, der Spaß-EB behauptet zwar, er würde kein Schach spielen, sondern lieber Go — aber diese Aussage mag auch nur getätigt worden sein, um sich interessanter zu machen. Oder um zu vertuschen, dass er in Wahrheit doch lieber Schach spielt. Zumindest erweckt er den Eindruck. Er weiß jedenfalls was ein Bauernopfer ist, oder zwei, oder drei, oder… — Als Schachspieler weiß er natürlich, dass es nur acht Bauern gibt, die man opfern kann.

Und selbstredend ist er der König in diesem Spiel, das sich Politik nennt. Und Hamburg ist sein buntes Spielfeld.

Kunst und Camping

Nach einigem Hin und Her (es fehlten Räumlichkeiten) haben Vivian und Christian es bekanntlich doch noch geschafft, für das kommende Wochenende (20. und 21. September) das ArtCamp2008 in Hamburg zu organisieren. Wenn ich mich nicht irre, las ich irgendwo, dass das BarCamp auf 200 Teilnehmer beschränkt sei. Zwei Tage vor dem Event sind erst 108 Kunstinteressierte angemeldet. Da geht doch noch mehr…

Bitte anstellen

Das Senatsblatt titelt heute, dass der Senat das Kohlekraftwerk Moorburg genehmigen wird. Es blieben keine Alternativen übrig. Es werde nur noch geprüft, ob man das Projekt einfach durchwinkt oder ob man noch kleine Auflagen machen könnte. Tendenz geht wohl gen „Durchwinken“.

Prompt geht – zurecht – die Frage um, ob die GAL, die mit einem deutlichen Nein in den Wahlkampf gegangen war, noch haltbar sei, wenn sie jetzt umkippt und doch ein o.a. zur Kohle gibt. Ob die GAL die Koalition kündigen sollte, wird ebenfalls gefragt.

Man kann auch fragen: Wem sollte man zuerst eine runterhauen? Den Grünen, die nur auf Posten und Macht geschielt haben und dafür auch schon mal ein endgültiges Nein zu einem Ja umwandeln. Ebenso den Werbeslogan „Kohle von Ole“ — jetzt gibt es eben Euro-Kohle vom Freiherrn. Oder soll man der CDU, namentlich dem Spaß-EB, zuerst eine runterhauen? Der Mann hat doch noch vor der Wahl ganz schnell – hurtig-hurtig – den Deal mit Vattenfall in trockene Tücher gebracht. Keine Ahnung, was er dafür alles vom Energieriesen erhalten hat, die Zugeständnisse waren bereits vor der Wahl zu groß, die Würfel gefallen, jetzt muss man eben genehmigen.

Als ich heute morgen von der Genehmigung im Radio hörte, war meine Reaktion auch nicht „Oh Gott, jetzt kommt Moorburg doch!“, sondern „Aha, jetzt kommt also Moorburg doch…“. Es war irgendwie von vornherein klar, dass nichts geändert werden könnte. Vattenfall baut schleißlich auch schon längst am Kohlekraftwerk. So etwas würde ich nur dann machen, wenn ich mir auch dessen absolut sicher wäre, dass ich bauen dürfte und einen Abnehmer für mein Produkt hätte. Ganz sicher.

Von daher: Erst dem Spaß-EB eins hinter die Riestüten geben, weil er so einen unverschämten Deal überhaupt eingefädelt hat? Oder erst der GAL den Hintern versohlen, weil sie sich auf diesen Deal eingelassen haben? Schläge verdienen beide. Leider wird es nur die GAL sein, die bei der nächsten Wahl abgestraft wird. Die CDU hat es ebenso verdient.