Michael Moore umsonst

Der Dokumentar-Filmer Michael Moore – der, der bei seiner Oscar-Preisverleihung fröhlich gegen Bush jr. wetterte, bis sie ihm den Saft abgedreht haben – hat noch bevor jemand Obama kannte, seinen Alabasterleib durch amerik. getrieben, um Jugendliche zum Wählen zu animieren. Damals stand John Kerry zur Wahl. Moore hat seine Rundreise durch 62 Städt. während des 2004er Präsidentschaftswahlkampfes dokumentiert.

Nun wird Moore seinen Film Slacker Uprising am 23. September ’08 kostenlos zum Download anbieten. Leider geht das nur in den USA und Kanada. Als Bürger dieser beiden Länder kann man sich hier zum Downloaden registrieren. Aber zum Glück hat das Internet genügen. kriminelle Energie. 😉 Die (vermutlich) rechtliche Beschränkung wird bestimmt schnell umgangen sein, dann kann man sich auch im alten europ. den Film gönnen. — Das erinnert mich an den ärgerlichen Zwischenfall mit Dr. Horrible. 🙁

Slacker sind übrigens Drückeberger …

[Direkt-Slackers, via]

Comicverfilmungen

Der dunkle Ritter flattert gerade mit einem (verdienten) Riesenerfolg durch die Kinos. Comic-Verfilmungen sind schon seit einigen Jahren voll im Trend. Auf der einen Seite freut mich als Comicfreund das, auf der anderen Seite denke ich mir immer, dass anscheinend die Filmstudios keine kreativen Köpfe mehr haben, also muss Altbewährtes recycled werden. Ideenlosigkeit kann der eine Grund für die vermehrten Comicverfilmungen sein. Mutlosigkeit wird aber wohl der ausschlaggebendere Grund sein. Schließlich werden in so einen Film viele, viele Millionen Dollar gesteckt. Die möchte man natürlich auch wieder einspielen. Also gehen die Studios auf Nummer sicher. Was sich im Print großer Beleibtheit erfreut, hat gute Chancen, sich auch als Film zu verkaufen.

Ganz mutig ist der Comicverlag Marvel. Die Jungs schmeißen in rascher Folge jede Figur auf den Zelluloidmarkt, die sie im Repertoire haben. Bei der Masse hält es sich ziemlich die Waage, was Erfolg hat und was floppt. Gut sind Spiderman I und Spiderman II, Iron Man, X-Men I und X-Men II. Verrissen haben sie Spiderman III, X-Men III, Die fantastischen Vier (1 und 2) oder so langweilige Dinger wie Daredevil, Elektra oder Hulk (Eric Bana und Edward Norton). Bei Marvel macht es die Masse.

Der andere große Verlag, der auch gerne ein Stück vom Filmkuchen abbekommen möchte, ist DC. Hinter DC steht bereits Warner. Der Weg auf die Silberleinwand müsste also eigentlich ein Kinderspiel sein. Trotzdem haben es bisher nur Superman (mit Christopher Reeve und mit Brandon Routh) sowie Batman (Michael Keaton und Christian Bale) erfolgreich geschafft, die Kinogänger hinter sich zu vereinen. Daneben gab es noch den Mega-Flop Catwoman oder die beleidigenden Batman-Filme nach Tim Burton (mit Val Kilmer resp. George Clooney als Flattermann). Darüber legen wir den Mantel des Schweigens. An einem Wonder Woman-Film wird ständig rumgedoktert, aber so richtig kommt das Projekt nicht in die Puschen. Flash wurde angedacht. Aquaman und Green Arrow stehen auch auf der Wunschliste, aber irgendwie kommen wohl keine guten Scripts zustande.

Vermutlich muss DC, wegen der großen Warners im Hintergrund, 100%-ige Treffer landen. 90% Leistung zählen nicht. Also wird geschrieben, gedacht, verworfen und wieder geschrieben. Gute Charaktere hat DC, aber filmisch umsetzen lassen die sich nur schwer. Wer will den Flash sehen? Den Mann, der schneller als das Licht läuft. Wird schwer, sowas ins Kino zu bringen.

DC hat, wie bereits erwähnt, gute Charaktere, wirklich stark sind sie – mit Ausnahme der „großen Drei“ – jedoch hauptsächlich im Team: JLA, JSA, Teen Titans, Green Lantern Corps, Outsiders. Ein JLA-Film ist auch angedacht. Dabei bleibt es offen, ob Christian Bale den Batman und Brandon Routh den Superman mimen. Die Chancen stehen schlecht. Also schon wieder neue Gesichter? Das verwirrt doch nur. Vermutlich ein Grund, warum dieses Projekt auch nicht gedeihen will.

Green Lantern

Die Gerüchteküche enthüllte Anfang der Woche, dass DC jetzt einen Green Lantern-Film plant. Der Illustrator Brian Murray (grässlich unübersichtliche Seite) hat dazu auch schon einige Konzeptzeichnungen entworfen. Erst einmal: Hal Jordan soll der Ringträger sein. In den Comics haben sie bekanntlich Hal Jordan wiederauferstehen lassen und er feiert in den Staaten große Erfolge. Ich mochte Kyle Rayner gerne, aber die Figur haben sie rauskomplimentiert. Kyle ist nach einigen Kräfteschüben nun der Fackelträger Oas – und damit raus aus dem Spiel. Die Fans wollten Hal, sie haben Hal bekommen. Jetzt also auch auf Leinwand.

Abgesehen von meiner nicht großen Begeisterung für Hal Jordan, das Film-Kostüm schaut jedenfalls um Längen besser aus als das Comic-Kostüm. Auch konnte ich mir nicht wirklich vorstellen, was man daraus für eine Geschichte machen soll? Ein Typ mit einem Ring, der Licht formen kann und zwar in jede Form, die der Träger sich ausdenkt? Ein Mann mit der mächtigsten Waffe im Universum.

Anscheinend soll die Entstehungsgeschichte von Hal Jordan erzählt werden, die auch aufzeigt, dass Jordan seine Schwächen hat und nicht von Anfang an der strahlende Held war. Comic-Jordan ist zudem ein extrem von sich eingenommener Mensch. Ob das gut ankommt?

Nach Sichtung der Konzeptzeichnungen könnte der Film doch etwas werden. Stimmt ja: Green Lanters fliegen durchs All. Nach Oa und auf fremde Planeten. Also ein SciFi-Film. Juhu! Davon gibt es bekanntlich in letzter Zeit viel zu wenige. 🙁 Die Studios haben wohl auch Angst SciFi (so mit Raumschlachten und so!) zu produzieren. Vielleicht schaffen sie einen guten Weltraum-Film mit dem Green Lantern-Flik.

Kinderspielplatzvergleich

Ende April diesen Jahres schrieb ich über den schlechten Zustand des Kinderspielplatzes bei mir in der Nähe. Heruntergekommen, äußerst unattraktiv und entsprechend schlecht besucht. Bedarf ist vorhanden. Angesichts des desolaten Zustands dieses Spielplatzes war der Gedanke, dass man die Geräte bewusst verkommen lässt, um dort bauen zu können, kein abwegiger.

Doch es geschehen noch Wunder. Vor ein paar Tagen fuhr ich nicht schnell daran vorbei, sondern schlenderte in ein Gespräch vertieft am Platz entlang, als mein Blick etwas Neues erhaschte. Oh mein Gott, die alten Holzgerüste sind weg. Dafür haben die Kinder jetzt ganz viele, ganz tolle Spielgeräte. Naja. Es sind zwei. Die sind nicht aus Holz, sondern aus Edelstahl (o.ä.) und extrem langweilig. Zum einen gibt es ein Kletter-/Schweinebaumel-Stangen-Gerüst und ein Schaukelgerüst, die beide völlig unmotiviert im Sand stehen. Dem Schaukelgerüst fehlen bis heute die Schaukeln.

Spielgeräte auf einem SpielplatzKlettergerüst auf einem Spielplatz

Soll man sich jetzt darüber freuen? 😮

Märkerweg

Dabei geht es doch auch ganz anders! Kürzlich war ich bei Freunden zu Besuch. Als wir mit der kleinen Tochter einen Spaziergang machten, landeten wir auf dem frisch renovierten Spielplatz Märkerweg. Gelegen in einer kleinen Grünanlage wurde hier ein Paradies für Kinder gebaut. Bei sonnigem Wetter war der Platz entsprechend auch knüppeldicke voll.

Sehr viele, farbenfrohe Geräte für unterschiedliche Altersstufen stehen hier. Alles umzäunt, mit Gittern im Eingangsbereich, damit keine Hunde oder anderen Tiere auf den Platz kommen können, Sitzmöglichkeiten für die Eltern sind vorhanden, sogar an vernünftige Abstellmöglichkeiten für Fahrräder wurde gedacht.

Klettergerüst auf einem SpielplatzHängebrücke auf einem SpielplatzKlettergerüst mit schräger KletterwandSpielplatzübersicht mit Brückeblaues Spielzeug zum Verschieben von kleinen Reglernmoderne WippeKinder-KlettergerüstHolz-FeuerwehrautoWasserpumpe mit metallischen Auffangbehälternzwei Schaukeln

Absolutes Highlight für die etwas älteren Kinder ist die Pumpstation. Über eine Pumpe wird Wasser in eine Art Aquädukt-System geleitet, das sogar noch verstellt werden kann. Große Klasse. Da juckte es sogar mir in den Fingern. Ansonsten viele tolle Klettermöglichkeiten, Häuser, Feuerwehrwagen (von den Kleinsten stark frequentiert), Brücken, Rutschen und noch mehr. So einen tollen Spielplatz habe ich noch nicht gesehen. Gut, ich habe bisher auch nicht solche Orte (in Hamburg) aufsuchen müssen. Im Vergleich zum Märkerweg ist das Metallgestell in der Lisztstraße ganz traurig und erbärmlich. :nene: Man sieht doch am Märkerweg-Beispiel, dass Spielplätze auch nett und spannend gestaltet sein können.

Hamburger Wahrzeichen

Soso. Jetzt also 340 Millionen Euro für die Elbdisharmonie. Schön, schön. Konnte ja keiner ahnen, dass das so teuer wird. Niemand. Wir dachten da an einen Griff in die Portokasse und gut ist. Aber wieso denn in regelmäßigen Abständen eine Preiserhöhung? Konnte keiner vorhersehen. Also keiner von den verantwortlichen, prestige-geilen Politikern. Angeblich.

Macht doch einfach einen Schlussstrich drunter. Sagt, das war nichts, stellt die Bauarbeiten ein und gut ist. Gott, dann haben wir eben eine Ruine rumstehen. Hat was vom Spielbudenplatz … Ist eben Pech. Man muss ja nicht, wenn man nicht mehr (finanziell) kann. Ne?

In der letzten Zeit musste ich öfter einen lokalen Oldie-Sender hören. Dort wurde darauf hingewiesen, dass am 11. September der Beatles-Platz auf dem Kiez eingeweiht wird. Im Radiosender hieß es immer wieder, der Platz sei ein Wahrzeichen Hamburgs. Ist die Elbdisharmonie auch. Nur, dass die ein Denkmal für den Spaß-EB und seine Freunde sein wird. Daher der große Aufwand. Plakate überall in Hamburg, Werbebriefe, Werbung auf Brötchen-Tüten u.v.m.

Das Wahrzeichen Beatles-Platz hingegen ist auf Initiative des Senders entstanden. Um Längen günstiger als die Disharmonie (500.000 Euro), bei weitem nicht so stark beworben, hauptsächlich durch Spenden getragen (auch wenn die Stadt 2 Euro Fünfzig zugegebenen hat) und trotzdem darf sich der EB die Federn anstecken, wenn er grinsend am 11. September den Platz einweiht. Dabei ist das überhaupt nicht „sein Baby“. Und auch viel zu klein. Bahh.

Will man als einer der Fantastilliarden Touristen, die nach Hamburg tagtäglich strömen, (irgendwann einmal) in die Disharmonie gehen, muss man tief in die Tasche greifen. Will man hingegen den Beatles-Platz anschauen und sich an eine wichtige Station der Briten erinnern, dann geht man einfach hin. Bezahlen muss man dafür nicht. Dafür war er aber auch billiger. Das Hamburger Wahrzeichen Beatles-Platz (gerade einmal 29 Meter im Durchmesser) wird für Jedermann offen stehen, die Disharmonie eher nicht. Und das „lassen wir uns was kosten“. Aktueller Stand derzeit: 340 Mio Euro auf der nach oben offenen Richterskala.