US-Wahl — Palin hilft

Sarah Palin am Schießstand mit Gewehr in der HandDer republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain, der echt alt ist, hat sich also eine junge jüngere Frau als Vize-Kandidatin ins Boot geholt. Angesichts der Tatsache, dass mittlerweile beide Bewerber, Obama und McCain, in Umfragen ziemlich gleichauf liegen, sage ich einen Sieg der Republikaner voraus.

Als die Vizepräsidentin in spe, Sarah Palin, von McCain vorgestellt wurde, war mir schon so, als hätten die Republikaner gewonnen. Eine durch-und-durch Mutter. Schön viele Kinder im Schlepptau, der Älteste geht demnächst als Soldat in den Irak, das ist doch, woraus amerikanische Träume gestrickt sind. Als ich das Mitglied der NRA dann an einem Schießstand sah, war klar, dass das den Amis gefallen muss.

Da ist es dann auch egal, ob z.B. der Wikipedia-Eintrag zur Gouverneurin von Alaska kurz vor der Vorstellung durch McCain noch schnell kräftig frisiert wurde

Abgesehen davon bin ich immer noch nicht überzeugt davon, dass die Amerikaner bereit für einen schwarzen Präsidenten sind, dessen Name auch noch wie der eines Terroristen klingt. Ich sehe weiß für Amerikas Zukunft … 🙁

[Nachtrag: Nur wenige Tage nach der Nominierung Palins wurde bekannt, dass ihre minderjährig Tochter schwanger ist. Brisant an der Meldung, die nicht in den Wahlkampf Einzug halten soll: Palin ist so erzkonservativ, dass sie gegen Sexualkunde in öffentlichen Schulen ist. Dann passiert sowas in der eigenen Familie. Das hat man nun davon. Vermutlich ist sie auch noch Kreationisten … *stöhn* — Noch ist das alles ein Affront und ganz schrecklich schlimm. Aber bis zur Wahl am 4. November vergeht noch viel Zeit. Zeit, in der die Wähler vergessen. Kennen wir doch auch.]

Bahnzahl

Bildschirmfoto der Datumseingabe auf bahn.deDass die Bahn es gerne mit Zahlen hat, wissen wir spätestens, allerallerspätestens seit der Ankündigung der Preiserhöhung. Wie es scheint, ist auch die Bahn in ihrem Online-Angebot Zahlen-gierig. 32. August? Ich habe das so nicht eingegeben, das war die Bahn selber. Fehler in der Programmierung? Was mögen da noch für Fehler bei der Bahn auf einen warten? 😛

Geheimabsprachen

Als es sich nicht mehr vertuschen ließ, dass Schwarz und Grün in Hamburg Geheimabsprachen in Sachen Ansiedlung des Möbelgeschäfts Höffner in Eidelstedt getätigt hatten, fragte ich mich: Na und? Das Ergebnis der Absprache soll eine Ablehnung der Ansiedlung sein. Also warum der ganze Lärm? Ich weiß von Eidelstedtern, die strikt gegen den Bau des Möbelgeschäfts sind. Tatsächlich kenne ich niemanden, der den Bau gutheißt. Die Lage des Geschäfts ist absolut ungünstig. Ein schwedisches Möbelgeschäft ist nur einen Katzensprung entfernt und das Gelände für Höffner ist, wenn denn ein großer Besucherzustrom aufkommen sollte, extrem ungünstig gelegen. Die Kieler Straße würde den Zustrom kaum ertragen. Anwohner werden natürlich wieder einmal nicht gefragt. Und wie es scheint, hat sich von „denen da oben“ vorher auch keiner richtig Gedanken darüber gemacht …

Wenn nun also Höffner von den Bürgern nicht gewollt ist und sich Schwarz-Grün bei einem Bierchen hinter verschlossenen Türen ebenfalls dagegen ausgesprochen hat, ist doch alles in Ordnung. Oder?

Nun bin ich kein Politiker und weiß nicht, wie das tägliche Geschäft läuft, wie irgendwelche Beschlüsse durchgedrückt werden. Aber in diesem Fall schaut es so aus, dass der alleinregierende CDU-Senat damals mal wieder eine großzügige Zusage getätigt hatte. „Ja, kommt ruhig. Bei uns bekommt ihr einen Platz auf einer grünen Wiese.“ Was sich so ein Senat davon erhofft … — Doch dann kam die Koalition zwischen Schwarz und Grün zustande. Und damit die Geheimniskrämerei. Auch wenn das Ergebnis, ein Nein zu Höffner, ein gutes Ergebnis ist, so geht eine solche Entscheidung nicht auf diesem Wege. Es geht nicht, dass man sich hinsetzt und hinter vorgehaltener Hand „Deals“ ausmacht. In diesem Fall wohl um seinem neuen Partner zu gefallen. „Wir verzichten auf Projekt X, dafür geht ihr mit uns ins Bett und wir bekommen Y und Z dafür.“ Dann tritt man an die Öffentlichkeit und sagt, dass Projekt X jetzt doch – entgegen vorherigen Zusagen – nicht umgesetzt wird. Alles ohne weitere Angabe von Gründen. Ist halt so.

Das wäre so, als wenn ich in einen Laden ginge, mich mit dem Händler unterhielte und mich von ihm beraten ließe. Dann überredete er mich dazu, einen Anzug zu kaufen. Wenn ich zur Kasse käme, verweigerte er mir aber auf einmal den Kauf. Alles schien gut und urplötzlich dürfte ich den Anzug nicht mehr kaufen. Stattdessen bekäme der Mann hinter mir den Anzug verkauft. Wenn ich dann nachfragte, wieso ich auf einmal nicht mehr mein Geld in dem Laden lassen dürfe und dafür den Anzug, in den ich mich mittlerweile schon verguckt habe, mit nach Hause nehmen könne, antwortete der Verkäufer mir, dass ihm meine Nase nicht gefiele. Was kein Argument ist. Würde er sagen, meine Kreditkarte sei erschöpft oder er habe berechtigten Verdacht, ich würde mit dem Anzug eine Bombe bauen — dann könnte ich den Verkäufer verstehen. Aber nur weil ihm etwas an mir nicht passt oder ihm der Typ hinter mir besser gefällt, darf er mir den zuvor zugesicherten Verkauf nicht einfach verweigern.

Aber genau so ist es mit der Geheimabsprache. „Ihr wollt Höffner nicht? Okay, dann lassen wir die Finger davon. Dafür bekommen wir Euch als Partner und damit wieder die Möglichkeit uns goldene Toiletten und nicht gewollte Denkmäler zu unseren Ehren aufstellen zu lassen. Hauptsache wir sind wieder an der Macht. Das tut uns gut, das brauchen wir.“ Wer in diesem Fall in die Röhre schaut, ist der Investor, der nicht wie ich empört aus dem Laden geht und dort nie wieder einkauft, sondern der die Stadt verklagen kann.

Bleibt die Frage, warum die CDU so freimütig in Zeiten der Alleinherrschaft Investoren Zusagen gemacht hat. Wir denken da auch an Moorburg! Zeugt eigentlich von schlechtem Stil. Diese Wankelmütigkeit kann man als Investor dann selbstredend der Stadt zur Last legen und von Neubauten o.ä. absehen. Muss man doch damit rechnen, dass jede Anstrengung und Vorfinanzierung später wieder ohne Grund zurückgezogen wird, nur weil es den Politikern so besser in den Kram passt.

Also: Auch wenn ich ein Nein zu Höffner und ein Nein zu Moorburg (erst recht) gut finde – die geheimen Absprachen und Rückzieher werfen kein gutes Licht auf die Stadt. Eine Absage für ein Projekt, zu dem man vorher Ja gesagt hat, muss offen diskutiert und vernünftig begründet werden. Es darf nicht sein, dass man im Hinterzimmer beim Bierchen etwas ausbaldowert, um Machtverhältnisse und/oder Geldflüsse aufrecht zu erhalten. Das kann man dann so natürlich nicht öffentlich kundtun: „Wir wollen Projekt X nicht, weil wir sonst Streit hätten und das wollen wir nicht.“ — Das ist ein politischer, aber kein akzeptabler Grund für eine Absage.

Kindergefängnis

Erst gestern dachte ich in der Küche wieder an die Kita Marienkäfer. In meiner Küche kann man nämlich die lauten Schreie und das Lachen der Kinder der benachbarten Kita hören. Erneut dachte ich, dass es – auch wenn manchmal ein klitzekleines bisschen nervig – doch schön ist, Kinderlachen zu hören.

Der Zufall wollte es so, dass just am Freitag ein Eilverfahren vorm Verwaltungsgericht Erfolg hatte. Erneut muss eine Kita schweigen. Eigentlich sollten am Montag 40 Kinder in die neue Einrichtung von Sternipark in der Reventlowstraße (Othmarschen) Einzug halten. Doch die lieben Nachbarn wehrten sich dagegen. Da kommt der äußerst seltene Wunsch auf, diese Leute zu ohrfeigen.

Eine „Schutzmauer“ von drei Meter Höhe muss gebaut werden. Wie krank sind die bitte?! Kinderfreundlichkeit wird in heutiger Zeit ganz klein geschrieben. Die Crux an der Geschichte: einer der klagenden Nachbarn hat wohl selber Kinder. Tragen die einen Maulkorb? Oder dürfen die nur im Keller spielen? Leute, Leute … :nene: Seid doch froh über glückliche, spielende, lachende Kinder! Wie immer gilt doch: die Kinder sind doch nicht zwölf Stunden am Tag draußen und lärmen.

Unverständlich diese Menschen. X-(