Die Rache der Haspa

Im Grunde ist es natürlich immer schmeichelnd, wenn eine schöne Frau von einem die Mobiltelefon-Nummer wissen möchte. Doch diesmal war es — sagen wir es einfach: blöd.

Vom Online-Banking bei der Haspa hatte ich mich dank ihrer neuen TAN-Politik und der Nötigung ein TAN-Generierungsdingens kaufen zu müssen, verabschiedet gehabt. Nun wollte ich aber doch noch mal so was wie den Kontostand online abfragen. Doch über mehrere Tage hinweg war kein Reinkommen in meinen Account. Meine PIN wurde nicht erkannt. Was seltsam war. Also — nur mal so zum Spaß — die Zahlen umgedreht und gewendet. Da kamen einige Kombinationen bei heraus. Keine war von Erfolg gekrönt. Keine gewährte mir den Einlass zu meinem Online-Account bei meiner Bank.

Also heute mal zur Haspa gegangen und das Problem geschildert. Die nette Dame hinter dem Schalter meinte, das könne schnell behoben werden. Ob ich eine neue PIN-Nummer wolle oder ob meine alte wiederhergestellt werden solle, wollte sie wissen. Weil ich in Nehmerlaune war, meinte ich, sie könne mir gerne eine neue ausstellen. Meinen Kontostand hatte ich schließlich eben erst in der Filiale auf Papier ausdrucken lassen.

Nun drückte sie einige Zeit Tasten, starrte auf den Monitor, drückte mehr Tasten. Nach einer Weile schaute sie mit ihren blauen Augen zu mir hoch und fragte, ob ich in letzter Zeit Onlinebanking gemacht habe? Was ich verneinte.

Weil ich mich nicht dazu durchgerungen habe, der Haspa 10 Euro für ihr TAN-Generierungsdingens in den Rachen zu werfen, wurde mein Account erst einmal lahm gelegt. Die junge Dame war nun etwas verzweifelt. Ich erklärte ihr, dass ich besagtes TAN-Dingens nicht wolle. Müssen sie auch nicht, vergewisserte sie mir. Aber sie könne nicht weitermachen. Um meine PIN neu zu generieren, müsse sie entweder TAN-Generierungsdings oder Mobiltelefon angeben. Einen „Nein, ich will nicht mehr über Euch Überweisungen machen, aber alle andere Leistungen trotzdem online nutzen“-Haken gab es nicht.

Die junge Frau lächelte mich herzerwärmend an und meinte, sie habe das mit dem Handy zunächst auch blöd gefunden, aber es sei „bequem und sicher“ …

So bekam sie meine Mobiltelefonnummer. TAN-Nummern werde ich mir nicht darauf schicken lassen. Irgendwie traue ich dem Ganzen nicht.

Anrufen wird sie wohl auch nicht …

Denkmal-Seite für Hamburg

Behn-BrunnenRechtzeitig zum Tag des offenen Denkmals darf ich ein neues Projekt vorstellen: Denkmal Hamburg. Auf dieser Seite zeige ich Fotos von Hamburger Denkmälern, gebe einige kurze Informationen dazu (also keine Romane oder wissenschaftlichen Abhandlungen) und runde es durch eine Openstreetmap-Karte mit dem Standort des Denkmals ab. Zudem werden alle Denkmäler, die man übrigens nach Bezirken sortieren kann, auf einer Übersichtskarte zusammengefasst.

Warum eine Denkmal-Seite?

Warum so eine Seite? Ich wollte unlängst über ein Denkmal etwas geschrieben haben. Allerdings fand ich das Bildmaterial dazu mau. Also: Selber machen! Hinzu kommt, dass es zwar auf der Seite für Denkmalschutz der Stadt Hamburg eine Übersicht (in PDF-Form) aller Denkmäler gibt, schaut man sich diese Liste jedoch an, erkennt man schnell, dass hier sehr viele denkmalgeschützte Häuser aufgeführt sind. Das ist nicht das, was sich Otto Normalverbraucher – also ich – unter einem Denkmal vorstellt. Was auf dieser Seite als Denkmal verstanden wird – und somit nichts mit einer offiziellen Definition zu tun hat -, sind Skulpturen und Plastiken im öffentlichen Raum. Diese gedenken an eine Person oder ein Ereignis. Eben das, was man sich als kleiner Mann von der Straße unter einem Denkmal vorstellt. Etwas, wo man rumgehen kann. Nicht etwas, wo jemand drin gewohnt hat.

Schwierigkeiten

Um die Seite zu gestalten stellen sich mir zwei Halunken in den Weg. Zum einen ist da die Sonne. Wenn ich sage, die Seite benötigt Bilder, muss ich erst einmal an den entsprechenden Ort fahren. Fotos kann man nur aufnehmen, wenn die Sonne scheint, damit man nicht langweilige Bilder der Denkmäler hat, sondern ansprechende Bilder. Ich mag gerne Schatten in meinen Fotos. Aber bitte nicht nur Schatten. Bei einem „Fotoshooting“ in Blankenese habe mich auf dem Rad die Elbchaussee hochgequält und kam völlig fertig an meinem Zielort an, nur um festzustellen, dass die Sonne absolut falsch stand. Ja wäre ich mal am frühen Abend gekommen, dann wäre das Denkmal in Sonnenlicht getaucht. Ich war jedoch früh am Tage dort und die Sonne stand noch hinter einem Wald versteckt, wartete nur darauf, dass ich mich wieder auf den Heimweg machte.

Tatsächlich weiß ich so gut wie nie, wie ein Denkmal in seiner Umgebung eingebettet ist. Um z.B. das Brahmsdenkmal zu erwischen, brauchte es auch mehrere Anläufe. Um den ehemaligen Geburtsort von Johanns Brahms wurde mittlerweile so viel gebaut, dass die Sonne nur noch eine kleine Häuserflucht zur Verfügung hat, durch die sie scheinen kann, um das Denkmal angemessen zu beleuchten. Man muss also zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt am Denkmal sein – wenn die Sonne scheint. Aus diesem Grund bin ich zu so manchem Denkmal mehr als einmal gefahren.

Die zweite Hürde sind die Informationen zu den Denkmälern. Gerne wurde ich etwas mehr über die Künstler schreiben, die dieses oder jenes Denkmal geschaffen haben. Doch findet man nur schwer solche Informationen – wenn man nicht gerade die Zeit hat, irgendwelche Archive zu durchforsten.

Eine weitere Schwierigkeit besteht in dem Grund, warum es die Seite denkmalhamburg.de überhaupt gibt: das Fehlen einer gescheiten Sammelstelle, aus der erst einmal hervorgeht, wo denn überhaupt ein Denkmal zu finden ist. Das soll sich mit denkmalhamburg.de ändern. Allerdings braucht es dazu Zeit, Sonne und Informationen. Wer Tipps gegeben kann, wo sich ein Denkmal in Hamburg befindet … immer her damit! Vor allem der Osten und der Süden Hamburgs sind noch ohne Denkmäler. Da müssen aber doch welche sein!? Im Norden Hamburgs fallen mir auch keine Denkmäler mehr ein.

Stromquelle für Hamburgs S-Bahn

Innenansicht einer grün beklebten S-Bahn in Hamburg 2011Hamburgs S-Bahn rühmt sich damit, dass sie umweltfreundlich ist. Seit dem 1. Januar 2010 wird Öko-Strom benutzt, um an einem Werktag durchschnittlich 700.000 Fahrgäste kreuz und quer durch Hamburg zu fahren. Laut Service-Seite wird damit der CO2-Ausstoß im Jahr um rund 60.000 Tonnen reduziert. Macht das mal nach, liebe Autofahrer! Der eingesetzte Strom stammt, so heißt es weiter, aus deutschen Wasserkraftwerken.

2011 war Hamburg Umwelthauptstadt. Also zumindest auf dem Papier ? Die S-Bahn „feierte“ den PR-Umstand damit, dass auch einige S-Bahn-Züge komplett grün beklebt waren. Sah ganz nett aus. Also mir gefällt es besser als das grau-rote Interieur.

Wann geht die Tür in der S-Bahn auf?

Fährt man mit der S-Bahn (aber auch in der U-Bahn oder der AKN ist das zu beobachten), hört man oft ein geh auf, du Scheiß-Ding! oder ein missmutiges Hmhmhmhmhmmm ?, wenn die Fahrgäste wie wild auf den Türöffner einhämmern. Na gut, sie hämmern nicht, aber sie drücken wie frustrierte Affen auf den Türöffner herum.

Die Bahnen im ÖPNV machen es einem wirklich leicht. Das muss mal gesagt werden. Wenn die Bahn fährt, sollte man aus gesundheitlichen Gründen und um seine Mitfahrer nicht zu ärgern, den Zug nicht verlassen. Aus diesem Grund sind die Türen zu. Geschlossen. Dicht. Sonst: Idiot hält Kopf raus, Pfeiler im Dunkeln kommt, rasiert Fahrgastkopf ab, Gast tot, übrige Fahrgäste genervt wegen Verspätung. Daher: Tür ist zu. Da nützt es nichts, wenn man wie wild auf den Türöffner drückt. Glaubt mir doch einmal!

Wie gesagt, die Bahnen machen es einem einfach, sie signalisieren einem, wann man den Türöffner betätigen kann. So schaut der Türöffner im „Du kannst mich nicht öffnen“-Zustand aus:

Türöffner in S-Bahn, die sich noch nicht öffnen lässt

Wenn der Zug dann auf dem Bahnhof eingefahren ist und zum Stillstand gekommen ist dann lässt sich die Tür öffnen. Das erkennt man an diesem wunderschön grün leuchtenden Ring um den Öffner herum. Ihr wisst doch noch: Grünes Licht = Okay! Was in unserem Fall bedeutet: Ja, jetzt da es grün leuchtet, jetzt kannst Du drücken.

Türöffner einer S-Bahn, mit grün leuchtendem Ring

Alternative Stromgewinnung

Um nun noch grüner zu sein, schlage ich der S-Bahn vor: Nutzt die Dummheit Eurer Kundschaft! Baut in den Öffnungsknöpfen der Türöffner eine Art Dynamo ein. Immer wenn ein Idiot vor der nicht zu öffnenden Tür steht und drückt und flucht und stöhnt und noch mehr drückt — dann müsst Ihr nur diese Energie, die der Fahrgast beim Drücken erzeugt, abgreifen. Mit der gewonnenen Energie kann man dann mindestens den grünen Leuchtring betreiben, wenn nicht noch mehr. An drückwilligen, nicht lernfähigen Affen Fahrgästen mangelt es jedenfalls nicht.

Das ß

Die Fußball-EM ist vorbei. Das nächste Großereignis steht schon vor der Tür: Die Bundesliga. Ja, Olympiade ist auch irgendwann demnächst. 😉

Wenn so ein Fußball-Fest stattfindet, dann schreiben die Medien darüber, aber auch ganz viele Otto Normalbürger. Diese bedienen sich dann z.B. Twitter, dem Fratzenbuch oder eines Blogs, um ihre Ideen und Eindrücke zu diesem Sport kundzutun. Alles legitim, alles schön.

Allerdings schaffen es die Leute jedes Mal (dm. EM, WM, ?), das Wort Fußball falsch zu schreiben. Was ich gerade bei Twitter, wo man doch nur 140 Zeichen zur Verfügung hat, nicht verstehen kann – da ist doch jedes Zeichen kostbar. Die Leute scheinen in der Schule nicht mehr zu lernen, wann man ein ß (SZ, gesprochen: Eszett) und wann ein doppeltes S schreibt. Daher hier noch einmal schön auf leicht und mit Bildern:

Das ist doch wirklich nicht so schwer.

Übrigens als kleiner Nachtrag: Doppelvokale wie „ei“, „au“ und das „ie“ in einem Wort werden wie ein langer Vokal gewertet. Es heißt also: Fleiß, scheißfreundlich, außen, schießen, Grießbrei ?