Kahlschlag an der A7 wegen der Verbreiterung

Die A7 wird verbreitert. Seit Mai baut man an der Instandsetzung und Verbreiterung der Langenfelder Brücke, die zwischen ABA Volkspark und ABA Stellungen über die Bahnanlage Langenfelds führt. Das findet alles bei laufendem Betrieb statt. man erweitert von drei Spuren je Richtung auf vier. Zwar gibt es am Elbtunnel eh wieder einen Engpass, aber naja ?

Wie es dann mit der Deckelung aussieht – keine Ahnung. Aber apropos Deckel für die A7: Ich habe ja im Prinzip nichts dagegen, nur bitte die Finger von den Schrebergärten lassen!

Zurück zur Verbreiterung der A7. Weil immer mehr Autos fahren, muss man ihnen mehr Straße geben. Weil mehr Straße mehr Platz bedeutet, wurden links und rechts von der A7 schon früh alle Bäume gefällt. Das Video zeigt einen kleinen Abschnitt zwischen Volkspark und Schnelsen. Man kann (hoffentlich) erkennen, dass hier ein radikaler Kahlschlag stattfand. Für Autos! Hier beißt sich die Katze doch in den Schwanz!

Die Frage sollten nicht lauten, wie man mehr Autos auf die Straße bekommt. Wir sollten uns alle liebe fragen, wie man möglichst weniger Autos auf den Straßen bewegt. Wir müssen loskommen von der Abhängigkeit vom Auto. An diesem Beispiel sieht man so deutlich, was alles geopfert werden muss für das liebe Auto.

Übrigens bin ich gespannt, was mit den Brücken passieren wird? Zwischen Elbtunnel und Quickborn sind alleine 20 Brücken, einige teilweise recht neu. Einige Brücken sind sehr ?knapp? an die Autobahn herangebaut. Also müsste man eigentlich die Brücken abreißen und neue aufstellen. Was für ein Unterfangen! Außerdem, kommt man Richtung Schnelsen, müssten wohl auch einige Häuser dran glauben, da sie zu nah an der Fahrbahn stehen. Alles zum Wohle der Autos!

Facebook – Kleingehacktes Allerlei

Die soziale Netzwerk-Religion Facebook strebt, wie viele Anbieter, vermehrt auf den mobilen Markt. Anfangs hatten sie ja Schwierigkeiten, konnten ihre Seite nicht vernünftig mit HTML5 und Co. umsetzen, daraufhin stellte sich Gottvater Zuckerberg hin und meinte (sinngemäß) Das ist alles Kacke. HTML5 wird hiermit von mir für tot erklärt! Ich habe gesprochen! Und alle hörten sie …

Nun strebt also der Blaue Riese auf Eure Smartphones. Aber alles in eine native App, also eine für das Smartphone-OS geschriebene Applikation, die nur dort funktioniert, die aus einem App-Store heruntergeladen werden muss, alles in eine App – das geht nicht. Sprach Zuckerberg. (Wie wäre es mit Firefox OS?)

Was machen, wenn man doch mit mobiler Werbung 50% des Werbeumsatzes macht? Man splittet das eigene Angebot in einzelne Apps auf. Da gibt es ein Programm für den Messenger, eine für die Kamera und mehr soll folgen. Also anstatt einer – zugegeben schwer handhabbaren – App, suchen sich die Kunden aus, welche Kapelle sie von dem großen Tempel ansehen wollen, laden sich nur diese App herunter und schon ist das Smartphone „verstopft“.

Wahrscheinlich bin ich einfach nicht der typische Benutzer. Ich habe ein vier Jahre altes iPhone, ich habe iOS6 (yeah, Motherfuckers!) drauf und auf diesem Telefon magere drei Screens, sechs Gruppen mit maximal sechs Apps je Gruppe (eine Gruppe hat sogar nur zwei Programme) und die Screens sind noch nicht mal voll. Aber ich höre von Leuten, die sich Apps installieren und nach kurzer Zeit wieder de-installieren. Einfach weil die native App zu viel Strom frisst. Und was ist ein Smartphone, das um 10h morgens schon leer gelutscht ist?

User, die Zuckerbergs Vision verfolgen und sich sagen wir fünf oder sechs Apps aufspielen, weil das die Funktionen sind, die sie tatsächlich benutzen … – sind die nicht ständig am App schließen, App öffnen, App schließen, App öffnen …?

Mal abgesehen davon, dass ich bekanntlich eh nicht bei Facebook mitmache, mag ich den Ansatz keinesfalls. Es gibt – oder muss ich sagen: gab? – diesen wunderbaren Ansatz des KISS, also Keep It Short and Simple. Diesen Gedanken müssen wir wohl anscheinend begraben; weil Zuckerberg es sagt. Zukünftig heißt es dann eher Big and Smashed Into Pieces. Ein Akronym könnt Ihr Euch selber ausdenken.

Plattformen werden größer und größer, so dass sie eben nicht mehr in eine native App passen und demgemäß in kleine Häppchen zerschlagen werden sollen. Okay, an dieser Stelle muss ich gestehen, dass ich auch kein Freund von Apps bin. Zumindest nicht bei Dingen/Inhalten, die eigentlich ins Web gehören. Ordentlich mit HTML, CSS und JS. Native Apps fressen teilweise extrem viel Strom. Eine schlanke, „echte“ Website hingegen, wenn sie gut durchdacht und programmiert ist, ist nicht nur Desktop- und Mobil-fähig, sondern – ohne einen Test dafür zu haben – auch schlanker; was z.B. den Stromverbrauch anbelangt.

Vielleicht sollte die Angebote schlicht nicht die eierlegende Wollmilchsau sein wollen, sondern schauen, was braucht man wirklich? Eben KISS.

Brief look at Firefox OS and the Alcatel One Touch Fire

The first time I heard of Firefox OS was at last year’s Beyond Tellerrand conference. Christian Heilmann spoke about the upcoming operation system. Well, who cares for a new OS when we have the two big players iOS and Android on the market? Well the lads from Mozilla do!

The most interesting thing about Firefox OS is – and that everyone should always have in mind talking about this OS – that it is for low budget smartphones. The first time it was released wasn’t in the US , nor Germany, the U.K. or France. It was in South America and Hungary. The purpose of Firefox OS is to bring the smartphone experience to those who can’t afford it. You see, in the US or Germany or a like people do have smartphones for quite a while. We have smartphones, a desktop PC and maybe even a tablet. Being mobile is common for us, a no-brainer. It’s completely normal. But in other countries people are cut off from the internet. Buying a PC? Too expensive. So having a small device to access the internet is the only option. But it has to be affordable. Here comes in Firefox OS. Lies weiter >

Wahnsinniges Amerika

Mein Bruder erzählte mir mal die folgende Geschichte: Er war vor einigen Jahren in den Staaten. Hier und da – überall. Seine Reise führte ihn in einen Vorort von Los Angeles, wo er mit seiner damaligen Freundin bei Bekannten unterkam. Eines Abends bekam er Lust auf ein Bier. Es war keines im Haus, der Liquorstore nur zwei Blocks entfernt. Der Abend war lau und angenehm, warum nicht mal schnell zu Fuß zum Geschäft gehen? Ist ja nicht weit. Also raus und gemütlich hingegangen. Als eine Sirene neben ihm seine Aufmerksamkeit erregte. Polizei!

Was er denn da machen würde, fragte man ihn. Er antwortete, er wolle sich nur schnell mal was zu trinken holen. Darauf die Polizei: Das macht man nicht so. Sie hatten im Gespräch rausgehört, dass sie einen Ausländer vor sich hatten. Deshalb der „gute Rat“. Wie, das macht man nicht so? Meinem Bruder wurde unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass man gefälligst ein Auto zu benutzen habe, wenn man sich von A nach B bewegen wolle. Was aber angesichts der Tatsache, dass das Ziel nur zwei Häuserblocks entfernt sei, doch irrsinnig sei, so mein Bruder. Nein! Man. Fährt. Mit. Dem. Auto. Egal, wie kurz oder lang die Strecke sei, war die Antwort. Nur Kriminelle gehen zu Fuß, so hieß es weiter. Das nächste Mal dann bitte mit Auto, dass das klar ist?!

Die Geschichte erzähle ich immer wieder gerne, zeigt sie den Wahnsinn, der in den USA herrscht. Nun schreibt ein Autor eine ähnliche Geschichte. In Las Vegas wollte er für Computerzeitschriften schreiben, war in einem guten Hotel untergebracht und dachte sich nach Jahren des Verkehrschaos – warum nicht einfach ein Fahrrad mieten? Keine Staus, keine vollen Bahnen. Die Schwierigkeit an der guten Idee: Man fährt in den Staaten nicht einfach mal Fahrrad. Wenn der Amerikaner sich aufs Rad setzt, dann nur zum Sporten. Irgendwo im Park, in der Wüste, in den Bergen. Und da fährt man mit dem Auto hin. Kommt bekannt vor?

Als er dann endlich ein Rad hat mieten können, bestand das Problem darin, dass er kein Licht und kein Schloss hatte. Das musste er sich alles hinzukaufen. Mieten war nicht drin. Das mit dem Schloss hätte er sich sparen können. Es gibt keine Abstellplätze für Fahrräder. Da war so ein „verrückter Europäer“ mit einer völlig durchgeknallten Idee.

War ich bei der Geschichte meines Bruders noch ratlos und konnte nur mit dem Kopf schütteln, macht mich die jüngste Geschichte geradezu sauer. Wie dumm sind die Amerikaner? Was ist das für eine kranke Gesellschaft? Alles, aber auch alles muss mit dem Auto zurückgelegt werden? Nur Obdachlose fahren Fahrrad, Kriminelle gehen zu Fuß? amerik. muss endlich von seiner Abhängigkeit dem Auto und der Ölindustrie gegenüber loskommen! amerik. muss endlich an die Umwelt denken! Das erfordert ein Umdenken und – das ist der schwere Part – somit eine Veränderung der Gesellschaft.

Nebenbei ist so ein Spaziergang oder eine kleine Fahrt mit dem Rad auch der Gesundheit förderlich.

Und da fragen mich Leute, wieso ich nicht in die USA reisen möchte …